Weshalb sitzt der Kapitalismus - anscheinend alternativlos - heute immer noch fest im Sattel? Woher könnte der Druck zur Transformation denn kommen? Wird es der Klimawandel sein, der die Veränderung, den Systemwechsel erzwingt? Ist unsere westliche Demokratie einsichtig, vernünftig, die Zivilgesellschaft stark genug, durch einen Paradigmenwechsel in der Art unseres Wirtschaftens umzusteuern? Müssen am Ende gar die Gerichte der Politik den Weg vorgeben? Gehört die Zukunft etwa doch dem autoritären chinesischen Wohlfahrtsmodell? Und nicht zuletzt: Wie kann überhaupt Politik, die Demokratie, wieder den Vorrang vor der Ökonomie, zurückgewinnen? Oder ist vielleicht alles auch ganz anders? Sitzt der Kapitalismus deshalb heute immer noch so fest im Sattel, weil er sich ständig neu erfunden, sich erfolgreich an gesellschaftliche, technologische und wirtschaftliche Veränderungen angepasst hat? Vor allem aber, weil die Bürger:innen das kapitalistische Geschäftsmodell mehrheitlich im Prinzip akzeptieren und deshalb nur behutsame Anpassungen an den Stellschrauben mittragen, grundsätzliche Veränderungen aber gar nicht wollen?