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Ein überaus ambitioniertes Projekt: Markus Heidingsfelder versucht in 'System Pop' nichts Geringeres, als das Unschärfephänomen Pop, dem bei der Beschreibung der modernen Gesellschaft kaum ausgewichen werden kann, theoretisch und im wesentlichen: systemtheoretisch zu rekonstruieren. Das Ambitionierte liegt darin, dass einerseits Pop eine kaum entwirrbare Gemengelage von Musik- und Körperstrategien, von Subkulturen und Kommerz, von Selbst- und Fremdbeschreibungen darstellt, die zu ordnen allein schon ein Gewinn wäre; dass aber andererseits dieses Ordnen unter Zuhilfenahme außerordentlich…mehr

Produktbeschreibung
Ein überaus ambitioniertes Projekt: Markus Heidingsfelder versucht in 'System Pop' nichts Geringeres, als das Unschärfephänomen Pop, dem bei der Beschreibung der modernen Gesellschaft kaum ausgewichen werden kann, theoretisch und im wesentlichen: systemtheoretisch zu rekonstruieren. Das Ambitionierte liegt darin, dass einerseits Pop eine kaum entwirrbare Gemengelage von Musik- und Körperstrategien, von Subkulturen und Kommerz, von Selbst- und Fremdbeschreibungen darstellt, die zu ordnen allein schon ein Gewinn wäre; dass aber andererseits dieses Ordnen unter Zuhilfenahme außerordentlich abstrakter Theoriemittel geschieht, die gewöhnlich mit der Bielefelder Schule der Systemtheorie verknüpft und unter dem Firmentitel Niklas Luhmann verbucht werden. Das Buch führt dabei ebenso deutlich vor Augen, dass der Autor nicht vom grünen Tisch her argumentiert, sondern mit dem Bereich, über den er spricht, ungewöhnlich vertraut ist. Heidingsfelder operiert trotz der Abstraktion der zentralenFiguren als Insider der Domäne. Das Ergebnis ist ein erfahrungsgesättigtes und gleichwohl theoretisch tiefenscharf kontrolliertes Werk ? ein Buch, dessen kreativer Umgang sowohl mit dem Gegenstand als auch mit der Theorie den Innovationsleistungen, die man gewöhnlich von wissenschaftlichen Arbeiten erwartet, in vollem Umfang gerecht wird.Peter Fuchs
Autorenporträt
Markus Heidingsfelder, geboren 1963, Studium der Theater-, Film- u. Fernsehwissenschaft in Köln, Promotion im Fach Literaturwissenschaft 2009 in München. Von 1993-1998 Leitung der Wortredaktion Viva TV, von 2000-2005 Textchef und Producer für MTV. Seit März 2014 assistant professor of Communication Studies an der Habib University in Karachi (Pakistan).Bücher: Peter Fuchs/Markus Heidingsfelder, Das Gehirn ist genauso doof wie die Milz, Weilerswist 2005.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In "System Pop" nimmt sich Markus Heidingsfelder dieses gesellschaftlichen Phänomens auf einer ziemlich abstrakten Ebene an, findet Julian Weber: Der Autor verstehe den Pop als Teilsystem einer Gesellschaft, das sowohl an deren gesamter Reproduktion wie an seinem eigenen Erhalt arbeitet. So werden Texte, Bilder und Klänge zu Funktionen, Strukturen und Codes. Weber zitiert einen Umschreibungsversuch des Autors: Pop ist das "Esperanto der Gegenwartskultur, ein Jugendphänomen, eine profane Religion, Schund, Schund und nochmals Schund". Der Rezensent ist sich nicht sicher, ob aus dem Buch trotz oder wegen Heidingsfelders abstraktem Ansatz ein "leichtgängiger Stoff" geworden ist - auf jeden Fall trotz der "Fußnoten-Gebirge", meint Weber.

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