1997 veröffentlichte die Forschungsgruppe Ethisch-Ökologisches Rating den sogenannten Frankfurt-Hohenheimer-Leitfaden (FHL). Nach fast zwanzig Jahren war es an der Zeit, sich an eine kritische Relektüre zu wagen, denn viel hatte sich in der Nachhaltigkeitsdiskussion bewegt und verändert - und nicht nur zum Besten: Der Begriff selbst ist durch dutzendfache Definitionsversuche reichlich verunklart worden; Ratingagenturen missbrauchen ihn in seiner schwachen Form ebenso wie Industrie-Unternehmen zum Greenwashing. Das Ergebnis ist eine weitestgehende Aufspaltung der Nachhaltigkeitsforschung. Daher bleibt ihre Wirkung auf Politik und Gesellschaft schwächer als seinerzeit erwartet. Hier setzt die Neuauflage des FHL an: Mit einem starken Nachhaltigkeitsbegriff und daran orientierten aktualisierten Kriterien will er Ordnung in die Diskussion und Klarheit in die Argumentation bringen.