Krankheiten lassen sich nicht alleine auf die Bestandteile des Organismus - Organe, Moleküle oder Gene -zurückführen bzw. reduzieren. Es muss ein Verständnis des Gesamtsystems hinzutreten, denn das System kann offensichtlich aus den konstituierenden Teilen durch Organisation neue Eigenschaften generieren.Einblicke in das Verhalten von Systemen gewähren Genetik, Mikrobiologie und Onkologie. Die Entstehung von Krankheiten erfolgt dabei nicht nur durch Veränderungen der Systeme-Teile, sondern auch durch Neuorganisation der Teile, Schwankungen des Systems - die im Wesentlichen zufällig auftreten - und durch Veränderungen der Umwelt. Dem Arzt erwächst daraus die Aufgabe, die individuellen Krankheitsprinzipien aufzufinden, die vor dem Hintergrund der konkreten Krankengeschichte des Patienten zum Tragen kommen. Die Einflussnahme auf die "Systemumwelt" - wie Ernährung, Bewegung etc. - erwEineist sich dabei als bedeutende Stellgröße für Prävention und Therapie.