Vielfach wird soziologische System- und Differenzierungstheorie als Verabschiedung vom Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie missverstanden. Die Beiträge stellen diese Einordnung in Frage. Aufgezeigt wird, wie in der Struktur der modernen, funktional differenzierten Gesellschaft enthaltene Problemlagen kritisch analysiert werden können.Vielfach wird soziologische System- und Differenzierungstheorie als Verabschiedung vom Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie missverstanden. Dies gilt insbesondere für die von Niklas Luhmann entwickelte Gesellschaftstheorie. Demgegenüber wird gezeigt, dass dies zu einer Rezeptionsblockade sowie einer folgenreichen Unterschätzung der kritischen Potenziale von Systemtheorien und der Differenzierungstheorien führt. In den Beiträgen wird deutlich, wie in die Struktur der modernen, funktional differenzierten Gesellschaft und die Operationsweise ihrer Funktionssysteme eingelassene Problemlagen kritisch analysiert werden können. Zudem wird nach dem sozialen Ort und den Perspektiven von Kritik unter Bedingungen funktionaler Differenzierung gefragt.Die AutorInnen: Marcus Emmerich, Ulrike Hormel, Detlef Horster, Sven Kette, André Kieserling, Maren Lehmann, Niklas Luhmann, Hans-Georg Moeller, Kolja Möller, Armin Nassehi , Stefan Müller, Hanno Pahl, Albert Scherr, Roland Schleiffer, Uwe Schimank, Veronika Tacke, Christine Weinbach, Martin Weißmann