Tadao Ando, 1941 in Japan geboren, gehört zu den ganz großen Architekten der Welt. Das Entwerfen erlernte er nicht auf einer Architekturschule, sondern erarbeitete es sich selbst auf Reisen in Afrika, Europa und den USA. 1970 begründete er sein Architekturbüro in Osaka. Der Pritzker-Preisträger wurde durch seine kontemplativen, erhabenen Räume berühmt: Kirche über dem Wasser auf Hokkaido, Kirche des Lichts in Osaka, Meditationsraum für die UNESCO in Paris. Wasser und Licht sind die zentralen Gestaltungsmittel dieses Architekten.
Das Buch zeigt eine Auswahl von 32 Bauten Andos, darunter ganz aktuelle Projekte wie die Fondation d Art Contemporain François Pinault in Paris, das Calder Museum in Philadelphia, die Pulitzer Foundation for the Arts in St. Louis, das Teatro Armani in Mailand sowie das kürzlich eröffnete Museum für Moderne Kunst in Fort Worth, Texas, mit 15 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Der New Yorker Grafiker und Designer Massimo Vignelli hat dem Buch einekongeniale Gestaltung verliehen.
Kenneth Frampton ist Architekturprofessor an der Columbia University in New York und hat viele Schriften zur Architektur vorgelegt, darunter Die Architektur der Moderne.
Das Buch zeigt eine Auswahl von 32 Bauten Andos, darunter ganz aktuelle Projekte wie die Fondation d Art Contemporain François Pinault in Paris, das Calder Museum in Philadelphia, die Pulitzer Foundation for the Arts in St. Louis, das Teatro Armani in Mailand sowie das kürzlich eröffnete Museum für Moderne Kunst in Fort Worth, Texas, mit 15 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Der New Yorker Grafiker und Designer Massimo Vignelli hat dem Buch einekongeniale Gestaltung verliehen.
Kenneth Frampton ist Architekturprofessor an der Columbia University in New York und hat viele Schriften zur Architektur vorgelegt, darunter Die Architektur der Moderne.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.02.2004Die Macht der Geometrie – Tadao Andos architektonisches Werk
Was immer Tadao Ando, der Hohepriester der geometrischen Urformen, an Architektur hochzieht, entzieht sich der Normalität, entwickelt eine Aura des Kults. Ja, die von der Funktion her eher profanen Gebäude, die er in seiner Heimat Japan, in Europa und in den USA errichtet hat – die Wohnhäuser auf teilweise extrem schmalen Grundstücken, die vielen Museen, die hochexklusiven Seminargebäude und Gästehäuser – übertreffen die für den Ritus bestimmten, aber elementar vereinfachten Kirchen- und Tempelbauten sogar noch an magischer Wirkung. Das Naoshima Contemporary Art Museum auf einer kleinen Insel vor der Küste Japans ist dafür ein gutes Beispiel. Unser Bild zeigt links den Museumsbau auf der Felsnase, der durch eine in den Hang geschmiegte (auf dem Bild nicht sichtbare) monumentale Treppenanlage vom Meer aus erschlossen wird. Rechts duckt sich das Gästehaus in die Landschaft des Nationalparks; es umschließt einen Ort von geradezu feierlicher Großartigkeit, einen ovalen Lichthof, um dessen ovales Wasserbecken ein auskragender Laufgang herumläuft. Wir entnehmen die Abbildung einem englischsprachigen Bildband, der mit seinen reduzierten und ritualisierten Fotografien die stereometrische Kraft von Andos Bauten kongenial wiedergibt (Tadao Ando. Light and Water. Birkhäuser Verlag, Basel, 2003. 276 Seiten, 166 Abbildungen, 141 Zeichnungen, 65 Euro).
G. K.
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Was immer Tadao Ando, der Hohepriester der geometrischen Urformen, an Architektur hochzieht, entzieht sich der Normalität, entwickelt eine Aura des Kults. Ja, die von der Funktion her eher profanen Gebäude, die er in seiner Heimat Japan, in Europa und in den USA errichtet hat – die Wohnhäuser auf teilweise extrem schmalen Grundstücken, die vielen Museen, die hochexklusiven Seminargebäude und Gästehäuser – übertreffen die für den Ritus bestimmten, aber elementar vereinfachten Kirchen- und Tempelbauten sogar noch an magischer Wirkung. Das Naoshima Contemporary Art Museum auf einer kleinen Insel vor der Küste Japans ist dafür ein gutes Beispiel. Unser Bild zeigt links den Museumsbau auf der Felsnase, der durch eine in den Hang geschmiegte (auf dem Bild nicht sichtbare) monumentale Treppenanlage vom Meer aus erschlossen wird. Rechts duckt sich das Gästehaus in die Landschaft des Nationalparks; es umschließt einen Ort von geradezu feierlicher Großartigkeit, einen ovalen Lichthof, um dessen ovales Wasserbecken ein auskragender Laufgang herumläuft. Wir entnehmen die Abbildung einem englischsprachigen Bildband, der mit seinen reduzierten und ritualisierten Fotografien die stereometrische Kraft von Andos Bauten kongenial wiedergibt (Tadao Ando. Light and Water. Birkhäuser Verlag, Basel, 2003. 276 Seiten, 166 Abbildungen, 141 Zeichnungen, 65 Euro).
G. K.
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