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Bruno Frank entwirft in diesem historischer Roman ein Charakterbild Friedrich des Großen und seiner Zeitgenossen.Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1924, erschienen im Ernst Rowohlt Verlag, Berlin. Textauszug»Er war eigens von Potsdam zur Stadt gekommen, um die Arnoldsche Angelegenheit zu beenden, und saß nun im schlechtesten Zimmer dieses Schlosses, das er nicht mochte, einem einfenstrigen, schmalen Gelaß, kaum ausgestattet, von einem primitiv, in Eile angebrachten Ofen bis zum Ersticken überheizt. Angezogen war er wie immer, nachlässig und ärmlich wie nicht der letzte…mehr

Produktbeschreibung
Bruno Frank entwirft in diesem historischer Roman ein Charakterbild Friedrich des Großen und seiner Zeitgenossen.Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1924, erschienen im Ernst Rowohlt Verlag, Berlin. Textauszug»Er war eigens von Potsdam zur Stadt gekommen, um die Arnoldsche Angelegenheit zu beenden, und saß nun im schlechtesten Zimmer dieses Schlosses, das er nicht mochte, einem einfenstrigen, schmalen Gelaß, kaum ausgestattet, von einem primitiv, in Eile angebrachten Ofen bis zum Ersticken überheizt. Angezogen war er wie immer, nachlässig und ärmlich wie nicht der letzte Fourageoffizier in einer westpreußischen Garnison: zu abgeschabten Reithosen und klobigen Stiefeln trug er einen blausamtenen Überrock, der ins Grünliche schimmerte, und auf dem Kopf, seltsame Gewohnheit seit den Ahasverus-Jahren des großen Feldzugs, einen alten verbogenen Militärhut; der saß schief, die Generalsfeder war abgerissen, und an der Rißstelle hingen die Fäden herunter. Frisiert war er nicht, kaum recht gewaschen, die Haare waren ihm auf einer Seite des Kopfes schon weiß, auf der anderen noch graulich, in seinem Mund staken ein paar gelbe Stummel, der Körper war gekrümmt von der Gicht und entsagte jedem Anspruch auf Haltung; der König bot einen häßlichen und verwahrlosten Anblick. Die Augen aber, die großen, sonderbar geschnittenen, bei denen man fast immer auch oberhalb der Iris das Weiße sah, sie strahlten und triumphierten über diesem Verfall, wie die Sonne über einem Tümpel.«
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Autorenporträt
Bruno Frank (1887-1945) hat die literarische Szenerie der zwanziger Jahre in Deutschland maßgeblich mitbestimmt und war ein namhafter Exilautor. Nach dem Krieg erlebten Franks Werke eine kurze Renaissance, gerieten jedoch seit den neunziger Jahren in Vergessenheit. Der Sohn einer reichen jüdischen Bankiersfamilie studierte nach dem humanistischen Abitur an mehreren deutschen Universitäten Jura, promovierte jedoch über ein literarisches Thema. Er trat anfänglich als Lyriker hervor, dann auch als Novellist, Erzähler, Romancier und Dramatiker. Als anerkannter Schriftsteller gehörte er in der Weimarer Republik zu den einflußreichen Köpfen im Literaturbetrieb. Ab 1916 ließ er sich ein Jahrzehnt lang in Feldafing bei München nieder, heiratete 1924 und zog 1926 nach München, wo er in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem älteren Freund Thomas Mann wohnte. Einen Tag nach dem Reichstagsbrand 1933 verließ er in klarer Voraussicht des kommenden NS-Terrorregimes seine Heimat. Er lebte zuerst am Luganer See in der Schweiz, dann abwechselnd in Salzburg und London, zeitweise auch in Paris und Südfrankreich. 1937 emigrierte er nach Kalifornien, wo er nach dem Ende des Kriegs 1945 starb. In der Emigration kämpfte er literarisch und politisch gegen das Dritte Reich, zusammen mit vielen anderen namhaften Exilautoren, und unterstützte zusammen mit seiner Frau seine notleidenden Kollegen mit Rat, Tat und Geld. [Wikipedia]