»Ich bin mit der Revolution geboren«, schreibt Eichendorff, um die einschneidenden gesellschaftlichen Veränderungen in seiner Jugend zu kennzeichnen. Die Memoirenliteratur des 19. Jahrhunderts kennt keine Werke, in denen diese Zeit des Umbruchs so lebendig und engagiert - in Tagebuch- und Essayform - dargestellt wird wie hier. In seinen historischen Schriften richtet sich die Begeisterung des Romantikers auf die monumentalen Bauwerke des Mittelalters, auf die Marienburg (bei Danzig) und den Kölner Dom. Eichendorffs politische Schriften zeigen ihn als einen gemäßigten Konservativen, dessen Stimme im Vormärz aber ungehört blieb. Als politischer Schriftsteller wurde er erst im 20. Jahrhundert entdeckt. Der Band enthält neben Eichendorffs Tagebüchern seine sämtlichen autobiographischen, historischen und politischen Schriften, die ein differenziertes Bild von den zentralen Kräften der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwerfen: vom Adel und der »alten Zeit« auf der einen und Revolutionen und Fortschrittsglauben auf der anderen Seite.