Kunst, Kultur und Familienleben im München der Jahrhundertwende.Das großbürgerliche Leben der Familie Pringsheim setzt sich in den Jahren von 1898 bis 1904 mit intensiver Teilnahme am kulturellen Leben Münchens und ausgedehnter Geselligkeit ungetrübt weiter fort. Wenn auch die Kinder inzwischen erwachsen sind, zwei der Söhne auswärts studieren, bildet die Familie doch noch eine harmonische Einheit. Ein Fluidum, von dem auch Thomas Mann angezogen wird. Mit beharrlicher Entschlossenheit betreibt er seine Werbung um Katia Pringsheim und am 3. Oktober 1904 verloben sie sich. Ein Ereignis, das von den Familienmitgliedern freudig begrüßt wird, da alle den Eindruck gewonnen hatten, dass es nicht schwer sein würde, »Tommy« zu integrieren, ihn zu einem Mitglied der Pringsheim-Familie zu machen.Erschlossen wird der Tagebuchband durch eine ausführliche, den Zeitraum erläuternde Einleitung sowie verschiedene Register, vor allem durch ein detailliertes Personenregister.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Was ist das nur für eine Welt, in die Arno Widmann beim Lesen von Hedwig Pringsheims Tagebüchern (1885-1941) eintaucht? Exorbitales Großbürgertum oder doch nur Vergangenheit? Gleich, Widmann ist gerührt und gefesselt, überrascht und geblendet von so viel Gesellschaft, Tees, Theater-, Opernbesuchen, Fahrten, Vergnügungen und Verpflichtungen. Und er staunt, wie wenig der alten Pringsheim daran gelegen war, einen Thomas Mann als Schwiegersohn zu haben (hier verbirgt sich laut Widmann gar ein kleiner Liebesroman im Buch). Nicht immer ist das Namedropping für Widmann ein Lesevergnügen, doch mit zunehmender Kenntnis der Namen, Titel und Codes steigt seine Freude. Und als Fundgrube für deutsche und deutsch-jüdische Geschichte taugt der Band sowieso, meint der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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