Was geschieht eigentlich im Jahr 1770? Man lebt im späten Rokoko, aber die Zeit ist hart. Mord, Gift, Hinrichtungen und Räuberbanden, die gern töten, sind der Schrecken der Länder. Im Krieg zwischen Rußland und dem Osmanischen Reich kommen in der Seeschlacht bei Tschesme Tausende um. Der Aufstand der Griechen gegen die türkische Herrschaft, dem unzählbare Tote zum Opfer fallen, wird später von Hölderlin in seinem Hyperion verherrlicht. In Kalkutta verhungern zig-Tausende. In Italien aber begeistert ein Genie die Welt. Wolfgang Amadeus Mozart, vom Papst erhält er den goldenen Sporn. Künstler zieht es nach Italien, wo Philipp Hackert den Auftrag erhält, die Seeschlacht bei Tschesme in Bildern darzustellen.
Goethe sieht in Straßburg Marie Antoinette auf dem Weg nach Paris. In Paris wird dem Aufklärer in Person, Voltaire, noch zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt, aber Jean Jacques Rousseau döst in den Cafés vor sich hin und verfällt in Schwermut. Die Philosophen sind auf dem Wege zur Wahrheit wie die Enzyklopädisten und Immanuel Kant. Die Gelehrten vermessen die Erde und sehen am Himmel neue Planeten. Seefahrer zieht die Neugier in die Südsee, um Känguruhs und die Mädchen von Tahiti zu sehen, die nackt um die Schiffe schwimmen, die Fremden zu begrüßen.
In Oxford studiert man noch beschaulich, in Deutschland spottet das Studentenleben jeder Beschreibung. Die verwirrenden Beziehungen zwischen den Menschen enden in einem Netz von bizarren Knoten. Eheliche Treue ist kein Gebot. Als König hat man eine Maitresse, die Du Bary ist bei König Ludwig XV. und stürzt den Minister Choiseul. Der Herzog Karl Eugen kommt mit Theresia von Hohenheim, Leopold von Dessau mit seiner Gärtnerstochter.
Die 1770 Geborenen, Hölderlin, Hegel, Beethoven und Thorwaldsen, verändern die Kunst und die Philosophie.
Mit diesem spannend geschriebenen und unterhaltsamen Text bringt der Autor eine Zeit wieder zum Leben. 1770 wird als ein farbiges Mosaik zum Panorama menschlicher Verwicklungen und Schicksale.
Goethe sieht in Straßburg Marie Antoinette auf dem Weg nach Paris. In Paris wird dem Aufklärer in Person, Voltaire, noch zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt, aber Jean Jacques Rousseau döst in den Cafés vor sich hin und verfällt in Schwermut. Die Philosophen sind auf dem Wege zur Wahrheit wie die Enzyklopädisten und Immanuel Kant. Die Gelehrten vermessen die Erde und sehen am Himmel neue Planeten. Seefahrer zieht die Neugier in die Südsee, um Känguruhs und die Mädchen von Tahiti zu sehen, die nackt um die Schiffe schwimmen, die Fremden zu begrüßen.
In Oxford studiert man noch beschaulich, in Deutschland spottet das Studentenleben jeder Beschreibung. Die verwirrenden Beziehungen zwischen den Menschen enden in einem Netz von bizarren Knoten. Eheliche Treue ist kein Gebot. Als König hat man eine Maitresse, die Du Bary ist bei König Ludwig XV. und stürzt den Minister Choiseul. Der Herzog Karl Eugen kommt mit Theresia von Hohenheim, Leopold von Dessau mit seiner Gärtnerstochter.
Die 1770 Geborenen, Hölderlin, Hegel, Beethoven und Thorwaldsen, verändern die Kunst und die Philosophie.
Mit diesem spannend geschriebenen und unterhaltsamen Text bringt der Autor eine Zeit wieder zum Leben. 1770 wird als ein farbiges Mosaik zum Panorama menschlicher Verwicklungen und Schicksale.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eva Maria Fischer zeigt sich ganz angetan von diesem ungewöhnlichen Band, der in anekdotischer Form von Ereignissen aus dem Jahr 1770 erzählt. "Erstaunt, erheitert, bisweilen entsetzt" war die Rezensentin bei der Lektüre, und weist darauf hin, dass man die Kapitel nicht der Reihenfolge nach lesen müsse. So handelt eine Geschichte, wie der Leser erfährt, von der Hochzeit der 13-jährigen Antoinette, deren Bräutigam in der Kirche von ihrem Bruder gedoubelt wurde. Eine andere handelt von einem Feuerwerk bei dem "Hunderte Personen (..) verletzt oder getötet wurden". Und auch die "enthusiastisch nihilistischen Tagebuchnotizen" des 13-jährigen Mozart kommen hier zu Ehren. Fischer weist darauf hin, dass sich der Autor hier bewusst einer Montagetechnik bedient habe, bei der der "Kitt fehlt". Aber gerade diese Form gehört für sie zu den ausgemachten Stärken des Bandes, weil dadurch der "Prozesscharakter der Aufklärung" deutlich gespiegelt werde und darüber hinaus der Leser auch die Möglichkeit erhält, "mitzuentdecken, mitzudenken, mitzuerfahren".
© Perlentaucher Medien GmbH
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