1970 installierte Joseph Beuys (1921-1986) mit Block Beuys im Hessischen Landesmuseum Darmstadt seinen weltweit größten Werkkomplex in sieben Räumen. Anlässlich der Tagung zum 50. Jubiläum geht Melitta Kliege der Frage nach, warum Beuys Werke aus zwei Jahrzehnten zu einem Ensemble zusammenzuführte und auf den Verkauf von einzelnen Arbeiten verzichtete, um sie der Öffentlichkeit als geschlossenes Ganzes zugänglich zu machen. Nicole Fritz untersucht die Rolle des Volksaberglaubens in Beuys' Werk und zeigt, wie er in seiner Rolle als Schamane Mythologie und Magie produktiv gemacht hat. Antje von Graevenitz stellt Beuys' ersten Auftritt 1963 im Kontext von Fluxus vor und zeigt Bezüge zur Mystik der Rosenkreuzer, zur Musik Erik Saties und zu den Schriften Rudolf Steiners auf. Gabriele Mackert rekonstruiert die aufsehenerregende Kritik des jungen Beuys an Marcel Duchamp, die für Beuys' Argumentation seines erweiterten Kunstbegriffs zentral wurde und in Block Beuys in einer Vitrine zu finden ist. Matthias Weiß analysiert anhand eines Filminterviews in Darmstadt Beuys' Affinitäten zur Figur der Iphigenie. Beuys' Galerist René Block gibt Einblicke in seine jahrzehntelange Zusammenarbeit für die wichtigsten Aktionen ab 1964. Text: Antje von Graevenitz, Nicole Fritz, Melitta Kliege, Gabriele Mackert, Matthias Weiß, Martin Glaser und René Block