Take your wings and learn to fly
✏️ Jessica Golawski
3,5⭐️
„Das spüre ich einfach. Sie ist eine verirrte Seele und bekommt hier die Chance, zu blühen.“
In der Geschichte geht es um Kinga, die mit ihrem Sohn Jacub nach Zakopane zu ihrer Schwester Natalia flieht. Adam, ihr alkoholabhängiger
und gewalttätiger Ehemann, bleibt allein in Warschau. Kinga baut sich ein neues Leben auf, auch wenn…mehrTake your wings and learn to fly
✏️ Jessica Golawski
3,5⭐️
„Das spüre ich einfach. Sie ist eine verirrte Seele und bekommt hier die Chance, zu blühen.“
In der Geschichte geht es um Kinga, die mit ihrem Sohn Jacub nach Zakopane zu ihrer Schwester Natalia flieht. Adam, ihr alkoholabhängiger und gewalttätiger Ehemann, bleibt allein in Warschau. Kinga baut sich ein neues Leben auf, auch wenn der Schmerz noch immer wie eine Dunstglocke über ihr hängt. Wäre da nicht der mürrische Robert, dem das Diner gehört, in dem es den besten Kaffee in ganz Zakopane gibt.
Grundlegend finde ich den Plot um Kinga und Jacub gut. Dennoch sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die mein Lektoratshirn leider bemerkt hat und die ich schade finde.😜
Mal geht es um Szenen, die zwar gut eingeleitet, aber nicht ausgeleitet worden sind oder es ist viel zu schnell passiert und da hätte den Szenen etwas an Ausarbeitung gefehlt. Sie fühlten sich nicht vollständig für mich an. Beispiel: Sie will zur neuen Schule, um Jacub anzumelden, und kaum war das Auto aus, hatte sie den Türgriff der Schultür in der Hand. Wahrscheinlich haben die sich dorthin gebeamt - ich weiß es nicht. Das ist eine von ein paar Situationen, die nicht schlüssig sind, und ich finde es schade, dass darauf nicht geachtet wurde. Aus dem Grund, dass nicht nur der Schreibstil toll ist, sondern auch die Idee dahinter. Wenngleich ich etwas damit struggle, dass Kinga als verheiratete Frau ihren gemeinsamen Sohn einfach so allein in einer neuen Schule, in einer neuen Stadt anmelden kann. Ohne die Unterschrift ihres Mannes Adam. Niemand (!) hinterfragt diese gesamte Situation, geschweige, dass ihr Steine in den Weg gelegt werden. Hm.
Ich merke stark, dass es das Debüt der Autorin ist - nicht nur an den kleinen Fehlern (S. 25 zweimal beruhigt sich hier Kingas Puls oder die lieben verklebten Wimpern auf S. 159), sondern auch daran, dass die Stimmen der Figuren sich nahezu identisch sind. Ganz frei davon, dass beide eine Sache beim selben Namen nennen, das ist nicht einmal das Problem gewesen. Das kann ja alles sein. Ich vermisse lediglich die Stimmen der beiden Hauptprotagonisten. Ich will sie hören, ihre ganz eigene Nuance, die sich herauskristallisiert. Dafür gibt es dann aber ihre Geschichte, die ich gut fand.
Noch eine kleine Anmerkung: Auf Seite 139 wird das Kapitel „Kinga“ genannt. Nicht wundern, es ist Robert, der dort erzählt.💬🩷