Ich muss gestehen, ich habe von "Taken" etwas anderes erwartet und eigentlich auch erhofft. Was sich in der Inhaltsangabe anfangs so mysteriös-interessant liest, was zunächst solche Erinnerungen an Filme wie "The village" aufkommen lässt, was mich anfangs auf eine geheimnisvoll-gruselige und
undurchsichtige Geschichte hat hoffen lassen - das ist "Taken" letztendlich alles nicht.
Vielmehr…mehrIch muss gestehen, ich habe von "Taken" etwas anderes erwartet und eigentlich auch erhofft. Was sich in der Inhaltsangabe anfangs so mysteriös-interessant liest, was zunächst solche Erinnerungen an Filme wie "The village" aufkommen lässt, was mich anfangs auf eine geheimnisvoll-gruselige und undurchsichtige Geschichte hat hoffen lassen - das ist "Taken" letztendlich alles nicht.
Vielmehr gestaltet sich die Geschichte von Grey und Emma schon nach kurzer Zeit zu einer weiteren dystopisch-angehauchten Story, wie man sie zurzeit so oft findet. Mein Eindruck bleibt, dass "Taken" nicht viel Neues liefert und keine nennenswerten Ideen beinhaltet, die es von anderen Büchern abheben oder gar herausstechen lassen würden. Einzig die Ausgangsposition, aus der Greys Erlebnisse starten, ist neuartig und anders. Liest sich auch sehr schön. Grey und seine Angebetete Emma werden dem Leser näher gebracht; man versteht, in welcher ausweglosen Situation sich beide befinden, vor allem jedoch Grey, der sich gewissermaßen vor der Wahl befindet: jetzt gleich sterben oder noch ein Jahr warten? Und so fängt der Leser von ganz allein an, sich Szenarien auszumalen, was hinter dieser ominösen Mauer um Greys Dorf Claysoot liegen könnte, und woran es letztlich liegt, dass jeder stirbt, der sie überwinden möchte.
Aber kaum ist dieses Geheimnis gelüftet - denn, ja, es wird gelüftet! - verliert die Handlung in meinen Augen rapide an Charme und Einfallsreichtum. Es begegnen einem die üblichen Motive: ein fieser Kerl, der sich alles unter den Nagel reißt, unterdrückte Menschen, Rebellen, aufmüpfige und tapfere Helden (und solche, die es werden wollen) und unglückliche Liebeleien und Dreiecksbeziehungen. Eigentlich nichts, was man nicht schon irgendwo anders mal gelesen hat. Und so hat mich "Taken" auch nicht wirklich begeistern können. Hoch anrechnen kann ich der Autorin, dass sie zwar ein unglaubliches und eigentlich nicht nachzuvollziehendes Setting erschafft und ihren Figuren, allen voran Grey, wirklich Leben einhaucht, dass sie dabei aber völlig auf übernatürliche, magische oder Fantasy-lastige Aspekte verzichtet. Die Geschichte kommt ohne das alles aus. "Contemporary" würde man es wohl nennen, wenn man einen englischen Stempel aufdrücken möchte. Aber ich verzichte darauf, "Taken" in diese Schublade schieben zu wollen. Es bleibt mir so schon leider nicht als übermäßig beeindruckend im Gedächtnis, und mit einem Stempel versehen würde dieser Eindruck wohl noch mehr verblassen.