Identitätsdiebstahl« - eine Verbrechensvariante, die Existenzen vernichten kann. Das Zeitalter der PINs, Codes und Passwörter macht es den Tätern leicht, sich Zugang zu fremden Konten zu verschaffen, diese zu plündern und sich die Identität anderer überzustülpen. Dana Halter ist jung, schön und gehörlos - und sie wird unversehens Opfer eines solchen Verbrechens. Eines Morgens wird sie verhaftet und wegen Delikten angeklagt, die sie nie begangen hat ...
Keiner schreibt so anspruchsvoll und lustig über Freaks und Utopisten, reale Persönlichkeiten (Kinsey, Kellogg, Wright) und historische Ereignisse. Günter Keil Playboy 20180117
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.10.2006Die Beißhemmung des Rumpelstilzchens
Sonderkommission Namensdiebstahl: T. C. Boyle geht in seinem Thriller auf Identitätssuche / Von Alexander Kosenina
T.C. Boyles jüngster Thriller ist ein moderner "Amphitryon". Der Mythos wird hier indes zu Realität. Es sind nicht mehr Götter, die den Menschen Namen und Identität stehlen, um ihre Frauen zu verführen und Schabernack zu treiben. Bei Boyle ist es ein raffinierter Gauner, der sich auf die in Amerika boomende Sparte des "Identity Crime" spezialisiert hat: Man stochert bevorzugt hinter Arztpraxen etwas im Müll, sucht nach Namen, Geburtsdaten, Sozialversicherungsnummern, Adressen, meldet den Führerschein als verloren und beantragt dann ein paar Kreditkarten. Solange die Rechnungen bezahlt werden, fällt dem Bestohlenen nicht einmal auf, daß er sich verdoppelt hat oder ein anderer seine Titel führt.
Es sei denn, der Dieb läßt sich unter falschem Namen ein paar weitere Verbrechen zuschulden kommen, überzieht Kreditlinien oder vergißt, Adressen zu ändern. Dann gerät das Opfer plötzlich wegen einer kleinen Ordnungswidrigkeit mit den Daten des Polizeicomputers in Konflikt. Das passiert Dr. Dana Halter eines Morgens in einem kalifornischen Nest: Die unbescholtene Lehrerin an einer Gehörlosenschule mißachtet ein Stoppschild, wird wie eine Schwerverbrecherin festgenommen und schlittert in die absurdesten Abgründe des amerikanischen Polizei- und Justizapparats. Durch ihre Taubheit zusätzlich benachteiligt, braucht sie drei lange Tage und Hilfe von außen, um die offensichtliche Verwechslung aufzuklären.
Diese Anfangskapitel gehören zu den stärksten Passagen in Boyles Roman. Die Hauptfigur kann hier durch die scheinbar ausweglose Verteidigung gegen ein übermächtiges, kafkaeskes und stets Schuld statt Unschuld voraussetzendes System ihren kämpferischen Charakter profilieren. Ihre maßlose Wut über das Verbrechen sowie über eine Justiz und Polizei, die sich für den Fall nicht weiter interessieren, motivieren aber nur teilweise das nachfolgende obsessive Ringen um Gerechtigkeit.
Danas Verfolgung des Namensdiebs aber ist einfach nichts für Hobbydetektive. Fast allein einem skrupellosen Kriminellen gegenüberzutreten unterstellt eine Torheit, die Dana nicht zukommt. Doch das süffig geschriebene Drehbuch zu einer Art Roadmovie von der West- zur Ostküste Amerikas verspricht eine kurzweilige Lektüre, auch wenn es an Unwahrscheinlichkeiten und gesuchten Zufällen nicht mangelt. Dana Halter jagt also hinter Dana Halter her, "einem Trottel, einem Clown, einem Hochstapler in einem zerrissenen Seidenanzug, einem Mann, der nichts wert war, weniger als nichts". Eigentlich heißt er Peck Wilson, doch das weiß kaum jemand. Manchmal, wenn er gerade eine Kreditkarte über den Tresen schiebt, vergißt er sogar selbst, ob er gerade William, Will, Billy, Peck, Frank, Dana oder Bridger ist. Nicht einmal seine Partnerin ahnt Pecks Geheimnis. Als sie allmählich begreift, daß sie mit einem Betrüger zusammenlebt, reagiert er wie stets lakonisch: "Es ist doch bloß ein Name." Dieses trotzige Bekenntnis bildet aber einen Höhepunkt der Irritation. Denn Pecks lässiger Umgang mit anderer Leute Namen macht seine gemütliche Existenz plötzlich unmöglich. Überstürzt verläßt er seine Villa im Westen und flüchtet gen Osten.
Natürlich erfährt man unterwegs viel über Pecks Leben, eine einzige schiefe Bahn, die seinem frechen Mundwerk wohl erst den rechten Schwung gegeben hat. Oft schimmern dabei schlagfertige amerikanische Wendungen durch, die nur schwer zu übertragen sind. Auf der anderen Seite finden sich in Dirk van Gunsterens sonst geschmeidiger Übersetzung. aber Anglizismen wie "Frame" und "Flow", die für den eigenwilligen Boyle-Ton völlig überflüssig sind. Pecks Geschichte wird parallel zu der Danas erzählt, die ihn zusammen mit ihrem Freund Bridger Martin auf den Fersen ist. Mit einer filmanalogen Schnittechnik werden diese beiden Schicksale miteinander verschränkt. Der Erzähler wechselt kapitelweise zwischen ihnen hin und her, in besonders spannenden Momenten überläßt er auch einmal den Figuren selbst die Regie über die Perspektive.
In der Schattenwelt der Draufgänger, Betrüger und Knackis, aus der Peck stammt, kennt Boyle sich bestens aus. Er versteht ihre Sprache, weiß, wie sie auf den Druck der Verfolgung reagieren, und durchschaut ihre Finten. Zu seinem Täterprofil mußte Boyle ein passendes Opfer schaffen - durchschnittlich zum einen, unverwechselbar individuell zum anderen.
Dana unterscheidet sich in erster Linie durch ihre Taubheit - dieser Einfall ist ein Wagnis. Denn Boyle hat nur indirekte Kenntnisse von der lautlosen Welt der Gehörlosen. Von "Talk Talk", also ihrer Konversation in Gebärdensprache, die dem Roman den Titel gibt, versteht er wie fast alle Hörenden nichts. Dennoch versucht er uns ein Bild vom Leben ohne Töne zu vermitteln, von den Qualitäten, Verhaltensweisen und Problemen einer Minderheit. Welchen Beitrag diese andere Begabung, wie sie in Amerika politisch korrekt genannt würde, aber für den Roman leistet, bleibt etwas rätselhaft. Ist die Hartnäckigkeit von Danas Jagd eine einleuchtende Antwort auf vielfältige Demütigungen? Versucht sie als Einzelkämpferin ihre Gleichstellung, wenn nicht Überlegenheit, zu beweisen? Und nehmen wir Peck eine Art Beißhemmung ab, als er einsieht, vor wem er auf der Flucht ist?
Die Hatz, die unerwartet endet, wird bis zum Schluß rasant und spannend erzählt. Daß der Plot stark dominiert, erscheint dabei kaum als Makel. Literarische Finesse ist schließlich nicht Maßstab eines Thrillers. Dieser neue Amphitryon bringt statt strahlender Helden gewöhnliche Menschen auf die Bühne. Ein Schurke beherrscht die Verstellung ohne Kunst, eine Frau verteidigt ihren guten Namen mit beschränkten Mitteln, Gerechtigkeit und Gericht sind gar nicht mehr vorgesehen. Die Ermittlung gegen Unbekannt erfolgt auch in unserem Namen, denn niemand ist vor dieser Gefahr sicher. Mit dem Buch sollte man also noch einen Dokumentenschredder erwerben.
T. Coraghessan Boyle: "Talk Talk". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Dirk van Gunsteren. Carl Hanser Verlag, München, Wien 2006. 397 S., geb., 21,50 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Sonderkommission Namensdiebstahl: T. C. Boyle geht in seinem Thriller auf Identitätssuche / Von Alexander Kosenina
T.C. Boyles jüngster Thriller ist ein moderner "Amphitryon". Der Mythos wird hier indes zu Realität. Es sind nicht mehr Götter, die den Menschen Namen und Identität stehlen, um ihre Frauen zu verführen und Schabernack zu treiben. Bei Boyle ist es ein raffinierter Gauner, der sich auf die in Amerika boomende Sparte des "Identity Crime" spezialisiert hat: Man stochert bevorzugt hinter Arztpraxen etwas im Müll, sucht nach Namen, Geburtsdaten, Sozialversicherungsnummern, Adressen, meldet den Führerschein als verloren und beantragt dann ein paar Kreditkarten. Solange die Rechnungen bezahlt werden, fällt dem Bestohlenen nicht einmal auf, daß er sich verdoppelt hat oder ein anderer seine Titel führt.
Es sei denn, der Dieb läßt sich unter falschem Namen ein paar weitere Verbrechen zuschulden kommen, überzieht Kreditlinien oder vergißt, Adressen zu ändern. Dann gerät das Opfer plötzlich wegen einer kleinen Ordnungswidrigkeit mit den Daten des Polizeicomputers in Konflikt. Das passiert Dr. Dana Halter eines Morgens in einem kalifornischen Nest: Die unbescholtene Lehrerin an einer Gehörlosenschule mißachtet ein Stoppschild, wird wie eine Schwerverbrecherin festgenommen und schlittert in die absurdesten Abgründe des amerikanischen Polizei- und Justizapparats. Durch ihre Taubheit zusätzlich benachteiligt, braucht sie drei lange Tage und Hilfe von außen, um die offensichtliche Verwechslung aufzuklären.
Diese Anfangskapitel gehören zu den stärksten Passagen in Boyles Roman. Die Hauptfigur kann hier durch die scheinbar ausweglose Verteidigung gegen ein übermächtiges, kafkaeskes und stets Schuld statt Unschuld voraussetzendes System ihren kämpferischen Charakter profilieren. Ihre maßlose Wut über das Verbrechen sowie über eine Justiz und Polizei, die sich für den Fall nicht weiter interessieren, motivieren aber nur teilweise das nachfolgende obsessive Ringen um Gerechtigkeit.
Danas Verfolgung des Namensdiebs aber ist einfach nichts für Hobbydetektive. Fast allein einem skrupellosen Kriminellen gegenüberzutreten unterstellt eine Torheit, die Dana nicht zukommt. Doch das süffig geschriebene Drehbuch zu einer Art Roadmovie von der West- zur Ostküste Amerikas verspricht eine kurzweilige Lektüre, auch wenn es an Unwahrscheinlichkeiten und gesuchten Zufällen nicht mangelt. Dana Halter jagt also hinter Dana Halter her, "einem Trottel, einem Clown, einem Hochstapler in einem zerrissenen Seidenanzug, einem Mann, der nichts wert war, weniger als nichts". Eigentlich heißt er Peck Wilson, doch das weiß kaum jemand. Manchmal, wenn er gerade eine Kreditkarte über den Tresen schiebt, vergißt er sogar selbst, ob er gerade William, Will, Billy, Peck, Frank, Dana oder Bridger ist. Nicht einmal seine Partnerin ahnt Pecks Geheimnis. Als sie allmählich begreift, daß sie mit einem Betrüger zusammenlebt, reagiert er wie stets lakonisch: "Es ist doch bloß ein Name." Dieses trotzige Bekenntnis bildet aber einen Höhepunkt der Irritation. Denn Pecks lässiger Umgang mit anderer Leute Namen macht seine gemütliche Existenz plötzlich unmöglich. Überstürzt verläßt er seine Villa im Westen und flüchtet gen Osten.
Natürlich erfährt man unterwegs viel über Pecks Leben, eine einzige schiefe Bahn, die seinem frechen Mundwerk wohl erst den rechten Schwung gegeben hat. Oft schimmern dabei schlagfertige amerikanische Wendungen durch, die nur schwer zu übertragen sind. Auf der anderen Seite finden sich in Dirk van Gunsterens sonst geschmeidiger Übersetzung. aber Anglizismen wie "Frame" und "Flow", die für den eigenwilligen Boyle-Ton völlig überflüssig sind. Pecks Geschichte wird parallel zu der Danas erzählt, die ihn zusammen mit ihrem Freund Bridger Martin auf den Fersen ist. Mit einer filmanalogen Schnittechnik werden diese beiden Schicksale miteinander verschränkt. Der Erzähler wechselt kapitelweise zwischen ihnen hin und her, in besonders spannenden Momenten überläßt er auch einmal den Figuren selbst die Regie über die Perspektive.
In der Schattenwelt der Draufgänger, Betrüger und Knackis, aus der Peck stammt, kennt Boyle sich bestens aus. Er versteht ihre Sprache, weiß, wie sie auf den Druck der Verfolgung reagieren, und durchschaut ihre Finten. Zu seinem Täterprofil mußte Boyle ein passendes Opfer schaffen - durchschnittlich zum einen, unverwechselbar individuell zum anderen.
Dana unterscheidet sich in erster Linie durch ihre Taubheit - dieser Einfall ist ein Wagnis. Denn Boyle hat nur indirekte Kenntnisse von der lautlosen Welt der Gehörlosen. Von "Talk Talk", also ihrer Konversation in Gebärdensprache, die dem Roman den Titel gibt, versteht er wie fast alle Hörenden nichts. Dennoch versucht er uns ein Bild vom Leben ohne Töne zu vermitteln, von den Qualitäten, Verhaltensweisen und Problemen einer Minderheit. Welchen Beitrag diese andere Begabung, wie sie in Amerika politisch korrekt genannt würde, aber für den Roman leistet, bleibt etwas rätselhaft. Ist die Hartnäckigkeit von Danas Jagd eine einleuchtende Antwort auf vielfältige Demütigungen? Versucht sie als Einzelkämpferin ihre Gleichstellung, wenn nicht Überlegenheit, zu beweisen? Und nehmen wir Peck eine Art Beißhemmung ab, als er einsieht, vor wem er auf der Flucht ist?
Die Hatz, die unerwartet endet, wird bis zum Schluß rasant und spannend erzählt. Daß der Plot stark dominiert, erscheint dabei kaum als Makel. Literarische Finesse ist schließlich nicht Maßstab eines Thrillers. Dieser neue Amphitryon bringt statt strahlender Helden gewöhnliche Menschen auf die Bühne. Ein Schurke beherrscht die Verstellung ohne Kunst, eine Frau verteidigt ihren guten Namen mit beschränkten Mitteln, Gerechtigkeit und Gericht sind gar nicht mehr vorgesehen. Die Ermittlung gegen Unbekannt erfolgt auch in unserem Namen, denn niemand ist vor dieser Gefahr sicher. Mit dem Buch sollte man also noch einen Dokumentenschredder erwerben.
T. Coraghessan Boyle: "Talk Talk". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Dirk van Gunsteren. Carl Hanser Verlag, München, Wien 2006. 397 S., geb., 21,50 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensentin Irene Binal ist beeindruckt von T.C. Boyles neuem Roman "Talk Talk". Ihrer Meinung nach gelingt es Boyle darin, seine Qualitäten als plaudernder Erzähler beizubehalten und trotzdem eine große emotionale Tiefe aufzubauen. Binal gefällt diese "Doppelbödigkeit", die der Autor dazu nutzt, die Welt seiner Protagonisten voller Zwischentöne zu zeichnen. Boyle erweist sich nach Meinung der Rezensentin als jemand, der überraschend tiefe Einblicke in die Psyche und die Identitätsprobleme seiner Figuren gewähren kann. Dies tut er für die Rezensentin auf eine überraschend urteilsfreie Weise.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Boyles Mischung aus Satire, Tiefsinn, Spannung und dem Erbe der amerikanischen Transzendentalisten dürfte einzigartig sein. Sein neues Buch ist Thriller, Roadnovel und Gesellschaftsroman zugleich." Wieland Freund, Die Welt, 28.08.06
"T.C. Boyle, der begnadete Vielschreiber erkundet in seinem elften Roman die Welt der Gehörlosen. Er gönnt seiner Heldin keinen Behindertenbonus - und keine Pause. In rasanten Satzkaskaden treibt er die Geschichte voran, bis zum Showdown. Ein zeitloses Vergnügen." Martin Wolf, Der Spiegel, 02.10.06
"T.C. Boyle lässt in "Talk Talk" seiner erzählerischen Meisterschaft wieder freien Lauf und findet auch die Zwischentöne. Er ist in seinem Element. (...) So hat er, ein großes Buch über Sprache und Wirklichkeit geschrieben. Und ohne agitieren zu wollen, auch ein hochpolitisches Buch über Klassen und den gnadenlosen Kampf aller gegen alle." Michael Freud, Der Standard, 02.09.06
"Einen richtigen Thriller hat Boyle da hingelegt, ein rasantes Roadmovie und eine Lovestory." Brigitte, 30.08.06
"Jetzt zu einem meiner Lieblingsschriftsteller: Ich habe seinen neuen Roman gelesen - was heißt gelesen - verschlungen! Er heißt "Talk Talk" und das ist nicht der Name einer Talkshow, sondern der englische Ausdruck für die Gebärdensprache der Taubstummen. Eine Taubstumme ist nämlich die Heldin der Geschichte. Sie ist das Opfer einer bedrohlichen, neuen Form von Kriminalität. Jemand stiehlt Daten, räumt damit unter falschem Namen das Konto leer und macht auch noch Schulden. Doch der Reihe nach. Hier ist er: Der einzigartige T.C. Boyle!" Wolfgang Herles, Aspekte, ZDF, 01.09.06
"Er präsentiert sich nachdenklicher und ernsthafter als zuvor, geht tiefer in die menschliche Psyche und beweist, dass er auch das Spiel mit den Zwischentönen und Grauschattierungen in den Lebenswelten seiner Protagonisten beherrscht." Irene Binal, Neue Zürcher Zeitung, 10.01.07
"T.C. Boyle, der begnadete Vielschreiber erkundet in seinem elften Roman die Welt der Gehörlosen. Er gönnt seiner Heldin keinen Behindertenbonus - und keine Pause. In rasanten Satzkaskaden treibt er die Geschichte voran, bis zum Showdown. Ein zeitloses Vergnügen." Martin Wolf, Der Spiegel, 02.10.06
"T.C. Boyle lässt in "Talk Talk" seiner erzählerischen Meisterschaft wieder freien Lauf und findet auch die Zwischentöne. Er ist in seinem Element. (...) So hat er, ein großes Buch über Sprache und Wirklichkeit geschrieben. Und ohne agitieren zu wollen, auch ein hochpolitisches Buch über Klassen und den gnadenlosen Kampf aller gegen alle." Michael Freud, Der Standard, 02.09.06
"Einen richtigen Thriller hat Boyle da hingelegt, ein rasantes Roadmovie und eine Lovestory." Brigitte, 30.08.06
"Jetzt zu einem meiner Lieblingsschriftsteller: Ich habe seinen neuen Roman gelesen - was heißt gelesen - verschlungen! Er heißt "Talk Talk" und das ist nicht der Name einer Talkshow, sondern der englische Ausdruck für die Gebärdensprache der Taubstummen. Eine Taubstumme ist nämlich die Heldin der Geschichte. Sie ist das Opfer einer bedrohlichen, neuen Form von Kriminalität. Jemand stiehlt Daten, räumt damit unter falschem Namen das Konto leer und macht auch noch Schulden. Doch der Reihe nach. Hier ist er: Der einzigartige T.C. Boyle!" Wolfgang Herles, Aspekte, ZDF, 01.09.06
"Er präsentiert sich nachdenklicher und ernsthafter als zuvor, geht tiefer in die menschliche Psyche und beweist, dass er auch das Spiel mit den Zwischentönen und Grauschattierungen in den Lebenswelten seiner Protagonisten beherrscht." Irene Binal, Neue Zürcher Zeitung, 10.01.07