Schwere Kost, aber ein toller Krimi
Der Leiter der Münsteraner Mordkommission, KHK Friedrich von Coes wird quasi Augenzeuge, als sich während eines Gottesdienstes eine junge Studentin vom Kirchturm stürzt. Obwohl für Selbstmord gar nicht zuständig, beginnt er zu ermitteln. Nur wenig später wird
in einer Laubenkolonie eine männliche Leiche entdeckt, die grausam zu Tode gekommen sein muss. Die…mehrSchwere Kost, aber ein toller Krimi
Der Leiter der Münsteraner Mordkommission, KHK Friedrich von Coes wird quasi Augenzeuge, als sich während eines Gottesdienstes eine junge Studentin vom Kirchturm stürzt. Obwohl für Selbstmord gar nicht zuständig, beginnt er zu ermitteln. Nur wenig später wird in einer Laubenkolonie eine männliche Leiche entdeckt, die grausam zu Tode gekommen sein muss. Die Jugendlichen, die in die Laube eingestiegen waren, um Party zu machen, stehen sofort im Fokus der Ermittlungen. Aber schnell gibt es erste Anhaltspunkte, dass beide Fälle Berührungspunkte haben. Zugleich weisen die ersten Erkenntnisse in Richtung sexuell motivierter Gewalt. Von Sextourismus, Kinderpornographie im Darknet bis hin zum Missbrauch, alles scheint möglich. Da wird eine weitere Leiche entdeckt, ein weiterer Selbstmord ereignet sich und damit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Alles spricht dafür, dass die Taten allesamt miteinander zusammen hängen, aber nichts will passen. Gelingt es noch, das Puzzle zusammen zu fügen?
Es geht also doch:
Ein Verbrechen in Münster und man muss keine Angst haben, dass Prof. Boerne oder Wilsberg gleich um die Ecke kommen, ich bin begeistert!
Aber Spaß beiseite, das ist ein toller Krimi, spannend von der ersten bis zur letzten Seite zu einem ganz schwierigen Thema. Aber diese Klippen umschifft der Autor gekonnt und ohne irgendeinen Voyeurismus zu bedienen.
Ein bißchen mühsam ist es, bei der Vielzahl der handelnden Personen, die auch noch namentlich eingeführt sind, den Überblick zu behalten. Die Hauptfiguren sind aber sauber ausgearbeitet und allesamt sympathisch gezeichnet. Da ist der patente Leiter der Kriminaltechnik, der etwas eifersüchtige altgediente Assistent und die neue, junge Assistentin, die neben dem Fall noch einen inneren Kampf ausfechten muss und da sind noch der Vater von Coes als graue Eminenz der Geschichte und die erfrischende Teenagertochter. Da ist insgesamt viel Potential für allfällige weitere Fälle.
Die Geschichte ist spannend, berührend und erschreckend. Das liegt sicherlich auch an dem -inhaltlich- zutiefst unbefriedigenden Ende. Und man fragt sich von Anfang an schaudernd, was reine Fiktion ist und was der Realität entlehnt sein könnte.
Ich bin jedenfalls gespannt wie es mit Friedrich von Coes und seinem Team weitergeht.