Als ?Pille danach? letztlich gescheitert, deutete zunächst nichts auf die Erfolgsgeschichte von Tamoxifen als Arzneimittel-Blockbuster, der in den letzten 40 Jahren Hunderttausende bis Millionen von Leben gerettet und der Entwicklung der hocheffektiven Aromatase-Inhibitoren den Weg geebnet hat. Denn die Indikation Brustkrebs war Anfang der 1970er nicht mehr als eine Überlegung.Noch heute gilt Tamoxifen als Standardtherapie beim Hormonrezeptor-positiven Brustkrebs. Als erste zielgerichtete Therapie gegen Estrogen-Rezeptoren in Brustkrebszellen wurde Tamoxifen zur Leitsubstanz der zielgerichteten Chemotherapie. Mittlerweile ist sogar eine Ausweitung der adjuvanten Therapie von fünf auf zehn Jahre zu empfehlen. Als erstes Chemopräventiv erhielt Tamoxifen 2013 zudem eine FDA-Zulassung zur Reduktion der Krebsfälle in der Hochrisikogruppe der prä- und postmenopausalen Frauen. Erst die Aufklärung des Wirkmechanismus von Tamoxifen an den verschiedenen Organen ermöglichte die Entwicklung der selektiven Estrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERM). Von der Vorstellung der Wirkmechanismen und dem Vergleich von Wirkprofilen von Tamoxifen und SERM über Einblicke in die Atropisomerie der Tamoxifen-Derivate, Bindungaffinitäten und Metabolisierung bis hin zu neueren Entwicklungen von Tamoxifen-Derivaten anhand von Struktur-Wirkungs-Beziehungen sowie den wichtigsten Synthesen beleuchtet diese Monografie die vielen Facetten der medizinisch-pharmazeutischen Chemie von Tamoxifen, dessen Erfolgsgeschichte sich weiterhin fortsetzt.
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