Tancrède ist eine Tragödie in fünf Aufzügen von Voltaire. Das Stück wurde 1760 nach Umarbeitungen fertiggestellt und am 13. September desselben Jahres in Paris uraufgeführt, seine Ausarbeitung begann jedoch schon im Jahre 1759 und soll Voltaire vier Wochen in Anspruch genommen haben. Eine erste private Aufführung erfolgte im Oktober 1759 in Ferney. Das Stück von Voltaire wurde von Goethe übersetzt, überarbeitet und 1802 veröffentlicht. Die Handlung spielt im Jahr 1005 im normannisch regierten Syrakus zur Zeit der Befreiung Siziliens von den Sarazenen. Aménaïde die Tochter des Ritters Argire ist dem intriganten Ritter Orbassan versprochen. Sie liebt aber den auf Veranlassung Orbassans in Acht stehenden Ritter Tancrède, der sich heimlich in der Stadt aufhält. Ein abgefangener Brief Aménaïdes an Tancrède, der fälschlich als an den Feind Solamir gerichtet interpretiert wird, führt zu ihrer Verhaftung wegen Hochverates.