Das gibt es doch gar nicht. Karen Thieme, die kurz davor steht, mit ihrem Mann Bernd und den 2 Kindern in Urlaub nach Schottland zu fahren, macht noch einmal kurz Stopp bei ihrer Großtante Martha, um sich von ihr zu verabschieden.
Da steht diese in einem Schottenrock und mit gepackten Koffern an
der Tür und bestimmt, dass sie mitfährt. Karen und Bernd trauen sich nicht ernsthaft, etwas dagegen zu…mehrDas gibt es doch gar nicht. Karen Thieme, die kurz davor steht, mit ihrem Mann Bernd und den 2 Kindern in Urlaub nach Schottland zu fahren, macht noch einmal kurz Stopp bei ihrer Großtante Martha, um sich von ihr zu verabschieden.
Da steht diese in einem Schottenrock und mit gepackten Koffern an der Tür und bestimmt, dass sie mitfährt. Karen und Bernd trauen sich nicht ernsthaft, etwas dagegen zu sagen, denn Tante Martha droht sofort damit, sie zu enterben. Also machen sie gute Miene zum bösen Spiel. Und überhaupt, was soll denn heißen, dass sie in Schottland etwas zu erledigen hätte? Das kann ja noch heiter werden…
Wer hätte gedacht, dass Tante Martha gar nicht die alte, senile, fast bettlägerige Tante ist, wie Familie Thieme das immer gedacht hatte? Zugegeben, man hatte sich auch nicht wirklich für die Erbtante interessiert, ist immer nur mal kurz einen Anstandsbesuch machen gegangen.
Wie taff Tante Martha in Wirklichkeit ist, müssen Thiemes recht schnell feststellen. Was anfänglich mit Zufall kommentiert wird, denn woher in aller Welt sollte sie z.B. wissen, in welche Richtung man fahren sollte, entpuppt sich so nach und nach zum Insiderwissen. Familie lernt ihre Tante Martha kennen und fällt fast aus allen Wolken.
Lange habe ich mich nicht mehr so amüsiert, wie mit diesem Buch. Schon allein die Idee, mit einer 80-jährigen senilen alten Frau unfreiwillig in den Urlaub fahren zu müssen und das bis nach Schottland, finde ich ausgesprochen gelungen.
Tante Martha ist der absolute Sahnebonbon in der Geschichte.
Auch als Leser hatte ich anfänglich so meine Bedenken, aber je öfter man Martha in Aktion erlebte, um so mehr schloss ich sie in mein Herz.
Mit Überraschungseffekten konnte sie auf der ganzen Linie punkten.
Hier wird ein Generationsproblem mal von einer ganz anderen Seite aufgerollt. Nicht jeder, der alt ist, ist wirklich alt. Manchmal sind die Rollen vertauscht und die Jüngeren sind die, die verklemmt sind.
Ein Buch zum Schmunzeln und mit herrlicher Situationskomik, so dass man als Leser gar nicht am Lachen herumkommt. Wenn ich nur daran denke, wie Tante Martha einen Trucker beim Pokern abzockt, einfach nur genial.
Die Autorin Ulrike Herwig hat sich für diese Reise mit Tante Martha wirklich was einfallen lassen.
Die Kinder Mark und Lindsay „freunden“ sich mit Tante Martha schneller an, als Karen und Mark, die sich damit ein wenig schwer tun.
Es ist für Tante Martha eine Reise in die Vergangenheit und für mich eine absolute Traumreise mit liebenswerten Protagonisten.
Ich wäre bei dieser Reise sehr gern dabei gewesen und hätte Martha kennengelernt.
Ein Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehle.