Ob Disco, Streetdance, Walzer, Ballett oder Kinderreigen - wir alle tun es, in jedem Alter, zu unterschiedlichsten Anlässen: tanzen. Wir haben das Körperinstrument in die Wiege gelegt bekommen, und so ist der Tanz aus Show-Business, TV-Werbung und Musikclips genauso wenig wegzudenken wie aus dem Theater. Dorion Weickmann offenbart auf ihrem kurzweiligen Streifzug durch die Geschichte des Tanzens: Die rhythmisierte Bewegung gehört seit Urzeiten zum Menschsein, nur die Überhöhung des Geistes im Lauf der Geschichte verpasste dem beschwingten Körpergefühl einen spürbaren Dämpfer. Höchste Zeit also, dass der Tanz eine Renaissance erfährt. Die Neurobiologie lobt ihn bereits als hohe Form des Denkens - mit dem ganzen Körper.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.10.2012Magie und Manie
Von SZ-Autoren: Dorion
Weickmann bittet zum Tanz
Tanz ist Kunst, Zeitvertreib, Jugendkultur, Anti-Demenz-Training, Sport und mancherorts sogar Schulfach. Doch verglichen mit Sprechtheater und Oper, Fußball und Literatur geht sein Prestige gegen null. Dabei genoss die seit Urzeiten gepflegte „Muttersprache des Menschen“ in allen alten Hochkulturen enormes Ansehen. Erst die christlichen Kirchenväter brandmarkten den Körper als Teufelswerkzeug und verbannten jede lustvolle Bewegung ins Reich der Gotteslästerung.
Dorion Weickmann, Mitarbeiterin des SZ-Feuilletons, unternimmt einen Streifzug durch die Tanzgeschichte – vom Höhlen-Kult über die Entstehung des Balletts bis zur zeitgenössischen Avantgarde. Zugleich erzählt das Buch, warum Tänzer zu den Lieblingsprobanden der Neuro-Forschung gehören, es wirft einen Blick auf Profikarrieren, Education-Programme, Multimedia-Inszenierungen und jene athletischen Maniacs, die kreuz und quer durch die Republik reisen, um einen Turnierpokal zu gewinnen, weil sie genau wie die Künstler süchtig sind nach Tanz.
SZ
Dorion Weickmann: Tanz – die Muttersprache des Menschen. Herbig Verlag, München 2012. 270 Seiten, 19,99 Euro.
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Von SZ-Autoren: Dorion
Weickmann bittet zum Tanz
Tanz ist Kunst, Zeitvertreib, Jugendkultur, Anti-Demenz-Training, Sport und mancherorts sogar Schulfach. Doch verglichen mit Sprechtheater und Oper, Fußball und Literatur geht sein Prestige gegen null. Dabei genoss die seit Urzeiten gepflegte „Muttersprache des Menschen“ in allen alten Hochkulturen enormes Ansehen. Erst die christlichen Kirchenväter brandmarkten den Körper als Teufelswerkzeug und verbannten jede lustvolle Bewegung ins Reich der Gotteslästerung.
Dorion Weickmann, Mitarbeiterin des SZ-Feuilletons, unternimmt einen Streifzug durch die Tanzgeschichte – vom Höhlen-Kult über die Entstehung des Balletts bis zur zeitgenössischen Avantgarde. Zugleich erzählt das Buch, warum Tänzer zu den Lieblingsprobanden der Neuro-Forschung gehören, es wirft einen Blick auf Profikarrieren, Education-Programme, Multimedia-Inszenierungen und jene athletischen Maniacs, die kreuz und quer durch die Republik reisen, um einen Turnierpokal zu gewinnen, weil sie genau wie die Künstler süchtig sind nach Tanz.
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Dorion Weickmann: Tanz – die Muttersprache des Menschen. Herbig Verlag, München 2012. 270 Seiten, 19,99 Euro.
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