"Das Licht begann zu sinken und bündelte seine letzten Strahlen. Ich schritt über den alten dunkelroten und blauen Teppich, öffnete eine Schiebetür, und der ganze in Rosa getauchte Garten lag vor mir. Wie weit und schützend wirkte das Firmament oberhalb der Büsche, der Bäume, des Rasens und des Schwimmbeckens, dessen Wasser schon dunkel war. Die Intensität des Duftes, der von den benachbarten Orangenhainen ausging, steigerte sich von Minute zu Minute..." Der Erzähler, Sohn einer großen jüdischen Familie, deren Leben sich zwischen Frankreich und Israel abspielt, erinnert sich an seinen Großvater. Es ist zugleich die Erinnerung an dessen Haus bei Tel-Aviv, das zum Zentrum der über Europa verstreuten Familie wurde. Die kastanienumschattete Wohnung in der Pariser Avenue Foch und dieses sonnendurchflutete Haus in Tel-Aviv sind die Stationen seiner Erinnerung: Ausgelöst durch einen Jasminduft, durch die Farben eines Abendhimmels über der Stadt, durch ein Buch in der Biblio thek des Großvaters, ziehen Momentaufnahmen von einer Sabbatfeier an ihm vorüber, Augenblicke seiner Kindheit und Jugend, seiner ersten Lieben, seiner Studienjahre in Paris, Rom, Amsterdam, Delft. Der Großvater stirbt, als der Enkel zu schreiben beginnt; ein wenig Staub, der in den Sonnenstrahlen tanzt, ist das Schönste, was von ihm bleibt. - Emmanuel Moses' atmosphärisch dichter Text besticht durch eine Sprache, die in ihren Bildern und weiten syntaktischen Schwingungen an große französische Traditionen anknüpft.