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Pädosexuelle Gewalt ist Ausdruck eines Systemversagens.
Tatsächlich bedarf es eines "ganzen Dorfes", um ein Kind zu missbrauchen. Diesbezüglich bieten gerade Internate und Heime potentiellen Tätern und Täterkollektiven besonders günstige Gelegenheitsstrukturen für Gewalt gegen Schutzbefohlene - organisatorische Defizite, Diffusion der Professionsrollen, Verwerfungen in den Hierarchieebenen. Vor allem aber findet man in den Gremien, in den Kollegien oder im institutionellen Umfeld dieser Einrichtungen Mitwissende, Kollaborateure, schweigende Zeuginnen und Zeugen, aktive wie passive…mehr

Produktbeschreibung
Pädosexuelle Gewalt ist Ausdruck eines Systemversagens.

Tatsächlich bedarf es eines "ganzen Dorfes", um ein Kind zu missbrauchen.
Diesbezüglich bieten gerade Internate und Heime potentiellen Tätern und Täterkollektiven besonders günstige Gelegenheitsstrukturen für Gewalt gegen Schutzbefohlene - organisatorische Defizite, Diffusion der Professionsrollen, Verwerfungen in den Hierarchieebenen.
Vor allem aber findet man in den Gremien, in den Kollegien oder im institutionellen Umfeld dieser Einrichtungen Mitwissende, Kollaborateure, schweigende Zeuginnen und Zeugen, aktive wie passive Tatbeteiligte, welche die Übergriffe begünstigen.

Auf der Grundlage umfangreicher Quellenstudien und kulturhistorischer Analysen dokumentiert "Tatort Odenwaldschule" die Vorkommnisse in dem einstigen südhessischen Reforminternat als ein erschütterndes Beispiel für eine geschlossene Organisation, in der Heranwachsende seit den 1960er-Jahren hundertfach einem solchen "Tätersystem" ausgeliefert waren.
Autorenporträt
Jens Brachmann, Prof. Dr. phil. habil., Jg. 1967, lehrt 'Allgemeine Pädagogik und Historische Wissenschaftsforschung' an der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock. Andreas Langfeld, Bastian Schwennigcke und Steffen Marseille sind dort wissenschaftliche Mitarbeiter.