Seit geraumer Zeit ist in der Revisionspraxis zu beobachten, dass die Revisionsgerichte die Nachprüfung des tatrichterlichen Rechtsanwendungsvorgangs in gewissen Fällen unbestimmter Tatbestandsmerkmale über die Annahme eines »tatrichterlichen Beurteilungsspielraums« auf eine reine Vertretbarkeitskontrolle beschränken. Die Arbeit widmet sich der dogmatischen Untersuchung dieser Rechtsfigur und begibt sich auf die Suche nach einem normativ angelegten Legitimationskonzept für die geltende Praxis. Über eine Auseinandersetzung mit verschiedenen potenziellen Begründungsansätzen schließt sich die…mehr
Seit geraumer Zeit ist in der Revisionspraxis zu beobachten, dass die Revisionsgerichte die Nachprüfung des tatrichterlichen Rechtsanwendungsvorgangs in gewissen Fällen unbestimmter Tatbestandsmerkmale über die Annahme eines »tatrichterlichen Beurteilungsspielraums« auf eine reine Vertretbarkeitskontrolle beschränken. Die Arbeit widmet sich der dogmatischen Untersuchung dieser Rechtsfigur und begibt sich auf die Suche nach einem normativ angelegten Legitimationskonzept für die geltende Praxis. Über eine Auseinandersetzung mit verschiedenen potenziellen Begründungsansätzen schließt sich die Autorin im Ergebnis einem rechtstheoretischen Begründungsmodell an und erarbeitet die daraus folgenden Konsequenzen für den revisionsgerichtlichen Prüfungsumfang in Fällen unbestimmter Tatbestandsmerkmale.
Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz mit dem Schwerpunkt im Bereich der Strafrechtspflege und dem Abschluss des ersten juristischen Staatsexamens, arbeitete die Autorin während ihrer Promotionszeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Lehrstühlen von Univ. Prof. Dr. Volker Erb (Strafrecht und Strafprozessrecht) und Univ. Prof. Dr. Andreas Roth (Deutsche Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht). Sie schloss die Promition während ihres juristischen Vorbereitungsdienstes im Bezirk des LG Wiesbadens im April 2024 ab.
Inhaltsangabe
EinleitungZum Prüfungsumfang im Revisionsverfahren - Zur Revisibilität unbestimmter Rechtsbegriffe - Zum Gang der Untersuchung1. Tatrichterliche Beurteilungsspielräume im materiellen Strafrecht: BegriffsverständnisBeurteilungsspielraum - Beurteilungsspielräume in der Revisionsrechtsprechung2. Verfassungsrechtliche Relevanz von tatrichterlichen BeurteilungsspielräumenGesetzlichkeitsprinzip, Art. 20 Abs. 3 Hs 2, 103 Abs. 2 GG - Gebot effektiven Rechtsschutzes - Gleichheitsgrundsatz, Art. 3 Abs. 1 GG - Anspruch auf den gesetzlichen Richter, Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG - Zwischenergebnis: Normatives Begründungserfordernis3. Begründungskonzepte für tatrichterliche BeurteilungsspielräumeBegründungsdefizit in der Rechtsprechung - Begründung mit justizökonomischen Aspekten - Verwaltungsrechtliche Begründung - Begründung mit der Leistungsmethode - Begründung mit dem Zweck der Revision - Erklärung über das Fehlen einer Gesetzesverletzung i. S. d. 337 StPO4. Praktische Auswirkungen des BegründungskonzeptesÜberprüfung am Maßstab der konkretisierenden Relevanzregeln - Überprüfung der tatgerichtlichen Entscheidungsbegründung5. Kritische Würdigung des KonzeptesTatrichterliche Beurteilungsspielräume als revisionsgerichtliche Rechtsfortbildung - Fehlende Konsistenz? - Fallgruppenbezogene Kritik - Abgrenzung zur beschränkten Revisibilität der tatrichterlichen Beweiswürdigung - Sonstige verfassungsrechtliche KritikpunkteSchlussbetrachtung
EinleitungZum Prüfungsumfang im Revisionsverfahren - Zur Revisibilität unbestimmter Rechtsbegriffe - Zum Gang der Untersuchung1. Tatrichterliche Beurteilungsspielräume im materiellen Strafrecht: BegriffsverständnisBeurteilungsspielraum - Beurteilungsspielräume in der Revisionsrechtsprechung2. Verfassungsrechtliche Relevanz von tatrichterlichen BeurteilungsspielräumenGesetzlichkeitsprinzip, Art. 20 Abs. 3 Hs 2, 103 Abs. 2 GG - Gebot effektiven Rechtsschutzes - Gleichheitsgrundsatz, Art. 3 Abs. 1 GG - Anspruch auf den gesetzlichen Richter, Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG - Zwischenergebnis: Normatives Begründungserfordernis3. Begründungskonzepte für tatrichterliche BeurteilungsspielräumeBegründungsdefizit in der Rechtsprechung - Begründung mit justizökonomischen Aspekten - Verwaltungsrechtliche Begründung - Begründung mit der Leistungsmethode - Begründung mit dem Zweck der Revision - Erklärung über das Fehlen einer Gesetzesverletzung i. S. d. 337 StPO4. Praktische Auswirkungen des BegründungskonzeptesÜberprüfung am Maßstab der konkretisierenden Relevanzregeln - Überprüfung der tatgerichtlichen Entscheidungsbegründung5. Kritische Würdigung des KonzeptesTatrichterliche Beurteilungsspielräume als revisionsgerichtliche Rechtsfortbildung - Fehlende Konsistenz? - Fallgruppenbezogene Kritik - Abgrenzung zur beschränkten Revisibilität der tatrichterlichen Beweiswürdigung - Sonstige verfassungsrechtliche KritikpunkteSchlussbetrachtung
Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen: www.buecher.de/agb
Impressum
www.buecher.de ist ein Internetauftritt der buecher.de internetstores GmbH
Geschäftsführung: Monica Sawhney | Roland Kölbl | Günter Hilger
Sitz der Gesellschaft: Batheyer Straße 115 - 117, 58099 Hagen
Postanschrift: Bürgermeister-Wegele-Str. 12, 86167 Augsburg
Amtsgericht Hagen HRB 13257
Steuernummer: 321/5800/1497
USt-IdNr: DE450055826