Seit den 1970er Jahren spielt das Stechen von Tattoos eine immer größere Rolle als künstlerisches Verfahren. Ein prominentes Beispiel in der zeitgenössischen Kunst ist Damien Hirsts Werk butterfly, divided - ein auf einer Vulva platziertes Schmetterlingstattoo. Ausgehend von diesem zentralen Beispiel untersucht Ole Wittmann in seinem Buch den Stellenwert von Tätowierungen als eigenständige Kunstwerke. Er erläutert die Zusammenhänge zwischen Tattoos und der menschlichen Haut als Trägermaterial und arbeitet so die spezifische Materialität des tätowierten Bildes heraus. Dabei geht er auch den Besonderheiten des Schmetterlingsmotivs nach, das sich schon seit dem 19. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreut und in engem Zusammenhang zu dem Ort seiner Anbringung stehen kann. Die materiellen Eigenheiten von Tattoos - ihre Bindung an den Körper - führen außerdem zu der Frage, wie sie als Kunstwerke präsentiert und vom Betrachter rezipiert werden können.