Am selben Tag, als das noch nicht eroberte Rom zur Hauptstadt des endlich vereinigten Italien erklärt wurde, kam es in einem kleinen Ort im Süden des Landes zu einem Ereignis, das zur Legende werden sollte: Das ganze Dorf war überschwemmt von Olivenöl, das aus dem Haus von Don Francesco Falcone floss. Dort war Concetta gerade dabei zu gebären, und ihre Schreie waren so gellend, dass sämtliche im Lager befindlichen Ölkrüge zersprangen. Trotz dieses Verlusts war die Freude groß, als nach sechs Mädchen ein Junge geboren wurde für Don Francesco ein Grund, die Mutter seiner Kinder endlich zu heiraten. Doch hatte er nicht mit der Eigenwilligkeit seiner ältesten Tochter gerechnet, die für eine Überraschung sorgte. Und damit nahm eine Geschichte ihren Anfang, die so sinnlich und abenteuerlich ist wie der mediterrane Süden. Eine mehr als ein Jahrhundert umspannende Familiensaga zwischen Olivenhainen und den staubigen Straßen Grottoles in der Basilikata, geschrieben in einer gleichzeitig frischen, poetischen und prägnanten Sprache.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Bläst da der Meereswind? Aureliana Sorrento ist sich nicht sicher, was genau in diesem Roman der treibende Impuls ist, der die Handlung im "Selbstrückblick einer Frau von heute" durch die Jahrhunderte treibt. Aber ganz gleich, ob historisch oder autobiografisch - das Buch hat sie gefesselt. Nicht zuletzt auch, weil die Autorin Mariolina Venezia die Geschichte ihrer Protagonistin vor dem Hintergrund der wenig bekannten Geschichte des feudalistisch geprägten Süditaliens zu konkretisieren weiß, wie Sorrento anerkennend erklärt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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