Taxation was one of the most contentious aspects of British colonial rule in Africa, shaping relationships between Africans, colonial governments, and European settlers. This is the first detailed comparative study of both taxation and public spending in British colonies in Africa.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.01.2013Kreuz der Steuern
Haben sich Kolonien finanziell gelohnt? Oder war Kolonialbesitz primär eine Veranstaltung, für welche die Steuerzahler der europäischen Kolonialmächte aufkommen mussten? Diese Fragen sind in der Geschichtswissenschaft in den vergangenen Dekaden immer wieder debattiert worden. Für das britische Weltreich etwa hat sich als Konsens herausgeschält, dass der Staat insgesamt bestenfalls mit einer schwarzen Null aus dem kolonialen Projekt herausging, während eine Reihe privater Unternehmen zum Teil beträchtliche Gewinne erzielten. Leigh Gardner fragt in ihrer fundierten, freilich spröde geschriebenen Studie jedoch nicht, wie viel das Empire gekostet hat, sondern untersucht erstmals auf breiter Quellenbasis, wie das Empire in Afrika finanziert wurde. Der Fokus der Untersuchung liegt auf den Siedlerkolonien Kenia und Südrhodesien, dem heutigen Zimbabwe. Für diese Beispiele zeigt sie, dass es den Kolonialverwaltungen weitgehend gelang, ihre Territorien durch Steuerzahlungen der Kolonisierten am Laufen zu halten. Auf diese Weise wurde zwar die britische Staatskasse geschont, doch machte die Steuerpolitik komplizierte Arrangements mit lokalen Herrschern und Politikern notwendig. Daraus erwuchsen, so die zentrale These des Buches, in den Kolonien jeweils sehr spezifische politische und ökonomische Institutionen, welche sich nach der Unabhängigkeit als problematisches Erbe erwiesen. (Leigh A. Gardner: "Taxing Colonial Africa". The Political Economy of British Imperialism. Oxford University Press, Oxford 2012. 287 S., geb., 76,99 [Euro].) eck
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Haben sich Kolonien finanziell gelohnt? Oder war Kolonialbesitz primär eine Veranstaltung, für welche die Steuerzahler der europäischen Kolonialmächte aufkommen mussten? Diese Fragen sind in der Geschichtswissenschaft in den vergangenen Dekaden immer wieder debattiert worden. Für das britische Weltreich etwa hat sich als Konsens herausgeschält, dass der Staat insgesamt bestenfalls mit einer schwarzen Null aus dem kolonialen Projekt herausging, während eine Reihe privater Unternehmen zum Teil beträchtliche Gewinne erzielten. Leigh Gardner fragt in ihrer fundierten, freilich spröde geschriebenen Studie jedoch nicht, wie viel das Empire gekostet hat, sondern untersucht erstmals auf breiter Quellenbasis, wie das Empire in Afrika finanziert wurde. Der Fokus der Untersuchung liegt auf den Siedlerkolonien Kenia und Südrhodesien, dem heutigen Zimbabwe. Für diese Beispiele zeigt sie, dass es den Kolonialverwaltungen weitgehend gelang, ihre Territorien durch Steuerzahlungen der Kolonisierten am Laufen zu halten. Auf diese Weise wurde zwar die britische Staatskasse geschont, doch machte die Steuerpolitik komplizierte Arrangements mit lokalen Herrschern und Politikern notwendig. Daraus erwuchsen, so die zentrale These des Buches, in den Kolonien jeweils sehr spezifische politische und ökonomische Institutionen, welche sich nach der Unabhängigkeit als problematisches Erbe erwiesen. (Leigh A. Gardner: "Taxing Colonial Africa". The Political Economy of British Imperialism. Oxford University Press, Oxford 2012. 287 S., geb., 76,99 [Euro].) eck
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