Stellt euch vor, ihr müsstet aus eurer Heimat fliehen, weil euer Vater ein mieses Ekel ist und euch noch mieser verheiraten will. Und dann gelingt es euch tatsächlich, abzuhauen. Das Leben wird hart. Ihr habt keine Unterkunft, nichts zu essen. Bei Hunger hilft nur, mutig jemand anderem in die Tasche
zu greifen. Und dann gelingt euch die Flucht in ein anderes Land. Hier wird alles besser- dachtet…mehrStellt euch vor, ihr müsstet aus eurer Heimat fliehen, weil euer Vater ein mieses Ekel ist und euch noch mieser verheiraten will. Und dann gelingt es euch tatsächlich, abzuhauen. Das Leben wird hart. Ihr habt keine Unterkunft, nichts zu essen. Bei Hunger hilft nur, mutig jemand anderem in die Tasche zu greifen. Und dann gelingt euch die Flucht in ein anderes Land. Hier wird alles besser- dachtet ihr. Doch da kommt ihr in ein AUffanglager. Mit euch zusammen warten hier schon tausende andere auf ein besseres Leben. Wie du sitzen sie hier fest, dürfen nicht raus aus dem Lager. Manche werden verrückt, andere krank. Doch irgendwann kommst du frei und landest in einem Land deiner Wahl. Dummerweise bist du nicht legal hier. Du hast keine Papiere und keine Rechte. Ein Versteckspiel beginnt, das jeden Moment zu Ende sein kann. Immer auf der Hut vor der Polizei oder einem Verräter bewegst du dich wie jemand, den es gar nicht gibt.
So eine Person ist Tea- Bag. In wirklichkeit heißt sie anders. Diesen Namen hat sie sich in der Not zugelegt, als man sie nach ihrem Namen fragte. Tea-Bag heißt übrigens einfach nur Teebeutel. Auf solch eine Packung war ihr Blick damals gefallen, bevor sie antwortete. Henning Mankell, der dieses beeindruckende Buch schrieb, beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Elend der Rechtlosen, aber auch mit den menschlichen Katastrophen besonders in Afrika. Und so beschreibt er in diesem Buch am Beispiel einer jungen Frau, wie es Menschen oft ergeht, die vor Schlimmem fliehen und doch nichts besseres finden.
Das Buch hat mir stark beeindruckt und sehr nachdenklich gemacht. Seither finde ich es nicht mehr selbstverständlich, ein eigenes Bett zu haben, eine Identität, einen Platz an einer guten Schule, nette Eltern und Freunde. Das Buch empfehle ich gerne weiter.