Unbestritten finden heute Naturwissenschaft und Technik als Teil des Globalisierungsprozesses weltweite Verbreitung und Anerkennung. Dies gilt auch dort, wo fundamentalistische Bewegungen die kulturellen Einflüsse der Moderne bekämpfen und zurückzudrängen versuchen. Zur Mobilisierung ihrer Anhänger pflegen sie mit besonderem Nachdruck auf die modernsten technischen Kommunikationsmittel zurückzugreifen. Insofern scheinen Naturwissenschaft und Technik heute auf dem Weg zu sein, eine einheitliche, homogene Weltkultur zu erzeugen. Mit der technisch-naturwissenschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Globalisierung sind gleichzeitig auch Prozesse der Lokalisierung und Fragmentierung der Kulturen verbunden. Angesichts der verschärften Betonung des Eigenen in Abgrenzung zum Fremden stellt sich die Frage, wie ein Zusammenleben der verschiedenen Religionen und Kulturen in einer zunehmend technisch homogenisierten und ökonomisch verflochtenen Welt möglich erscheint. In einem interdisziplinären Zugang von Natur- und Kommunikationswissenschaft, Philosophie, Soziologie und Theologie werden in dem Band die Fragen und Probleme von technischer Globalisierung und religiösem und kulturellem Konflikt analysiert, bewertet und auf Lösungsmöglichkeiten hin reflektiert.