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Eine Industriestiftung bringt Philosophen und Ingenieure um einen Tisch. Sie referieren und diskutieren - und verstehen einander sogar: Daß Entschei dungen über technische Projekte nicht wertfrei sind. Daß Ingenieure bei ihren Planungen und Entwürfen wohl gesellschaftliche Belange beachten, daß sie dennoch in Konflikte geraten, wenn gesellschaftliche Gruppen nach anderen Kriterien urteilen, andere Prioritäten setzen. Von welcher Art sind solche Objektwerte in konkreten Fällen? Was sind die tieferen Gründe solcher Konflikte? Wie erlangt man in einer pluralistischen Gesellschaft Konsens? Wie…mehr

Produktbeschreibung
Eine Industriestiftung bringt Philosophen und Ingenieure um einen Tisch. Sie referieren und diskutieren - und verstehen einander sogar: Daß Entschei dungen über technische Projekte nicht wertfrei sind. Daß Ingenieure bei ihren Planungen und Entwürfen wohl gesellschaftliche Belange beachten, daß sie dennoch in Konflikte geraten, wenn gesellschaftliche Gruppen nach anderen Kriterien urteilen, andere Prioritäten setzen. Von welcher Art sind solche Objektwerte in konkreten Fällen? Was sind die tieferen Gründe solcher Konflikte? Wie erlangt man in einer pluralistischen Gesellschaft Konsens? Wie kommt man bei bleibendem Dissens dennoch zu Entscheidungen? Wie kann man Ingenieure auf solche Wertekonflikte besser vorbereiten? Was kann die Hochschule hierzu leisten? "Handeln der Ingenieure in einer auf andere Werte orientierten Gesell schaft", so hieß der Diskurs, den die Gottlieb Dairnler- und Karl Benz-Stiftung in Ladenburg mit vier Sitzungen in den Jahren 1989 bis 2000 veranstaltete. Der vorliegende Band enthält die Beiträge hierzu und eine an die Hochschulen adressierte Empfehlung. Die interdisziplinären "Ladenburger Diskurse" befas sen sich mit Einzelthemen der Stiftungsaufgabe, Wissenschaft und Forschung zur Klärung der Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Umwelt und Technik zu fordern. Für das Diskursprogramm ist Professor Jürgen Mittelstraß, Universität Konstanz, verantwortlich. Er hat auch diesen Diskurs leitend begleitet. In gewisser Weise Vorläufer ist der 1995/96 veranstaltete Diskurs 1 "Die Sprachlosigkeit der Ingenieure" - An dem Diskurs dieses Bandes hat Professor Walther Ch. Zimmerli, Universität Witten/Herdecke, entscheidend mitgewirkt, u. a. bei der initiierenden Konzeption, der Auswahl der Teilnehmer und in der Diskussionsleitung. Ihmist insbesondere ftir den philosophischen Anteil sehr zu danken.
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Autorenporträt
Technik verändert die Gesellschaft. Ingenieure werden bei Entscheidungen über ihre Projekte oft mit gesellschaftliche Vorstellungen konfrontiert, die auf andere Werte als die eigenen orientiert sind. An Beispielen von Bauprojekten, der Produktionstechnik und der chemischen Verfahrenstechnik werden die darin eingehenden Wertehaltungen erörtert. Der Wertekonflikt ergibt sich aus unterschiedlichen zeitlichen Perspektiven und unterschiedlichen Verantwortlichkeiten.
Technische Projekte, wie z.B. Verkehrsplanungen, müssen zukünftige Entwicklungen, Beurteilungen zukünftiger Generationen prognostizieren. Dieser Wertekonflikt und die damit eingeschlossene Verantwortungsethik sollen auch in die Lehre von Technik eingehen. Die Hochschulen lehren heute im wesentlichen nur instrumentelles Wissen.
Daher werden Vorschläge erörtert, die an die Professoren der technischen Fächer adressiert sind. Wie macht man Studierenden für die sie in der Praxis erwartende Wertediskussion kompetenter?