Die Beiträge dieses Bandes thematisieren Bedingungen und Konsequenzen von Wahrnehmung und Repräsentation in den Begegnungen zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen im Rahmen der Expansion in die "Neue Welt". Sie reflektieren von unterschiedlichen Voraussetzungen her, aus verschiedenen disziplinären Perspektiven und mit unterschiedlichen Frageinteressen und stellen so ihrerseits eine gewisse Polyphonie wissenschaftlicher Repräsentationspraxen her. Damit kommt ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten in den Blick, die auf je unterschiedliche Weise dazu beigetragen haben, Motive und Streotype zu konstruieren, Narrative zu erzeugen, Blicke zu formieren, Erwartungen vorzuprägen, Aufmerksamkeiten zu lenken, Sagbares von Unsagbarem zu trennen oder Bewertungshorizonte festzulegen. Es ist die Vielfalt unterschiedlicher Bezugspunkte, Formierungsprinzipien, Handlungs- und Wahrnehmungsebenen und Felder, die in ihrem komplexen Zusammenwirken Begegnungen, Austausch und die Etablierung von ungleichen Beziehungen zwischen den verschiedenen Kulturen und deren Angehörigen so erfolgreich und nachhaltig geprägt und strukturiert haben.