Fritz Morgenthalers Theorie der psychoanalytischen Technik ist so ketzerisch wie orthodox: Er sieht den analytischen Prozess ganz im Sinne Freuds, beschreibt ihn jedoch als einen dynamischen Vorgang, der AnalysandIn und AnalytikerIn gleichermaßen betrifft und verändert, da beide nicht konfliktfrei sind. Wenn der Analytiker oder die Analytikerin dies vergisst und Konflikte nur auf Patientenseite sieht, wird dadurch die fruchtbare Dynamik des Beziehungsgeschehens gefährdet. Die analytische Beziehung ist ein dialektischer Prozess - ihn in Gang zu setzen und zu gestalten, ist die Aufgabe der AnalytikerInnen.
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