Vor 15 Jahren brach der Bundeswehrarzt Reinhard Erös auf, um den Kriegsopfern in Afghanistan zu helfen. Er, der das Land seit Jahren kennt, gründete Bildungseinrichtungen für Mädchen und Frauen und sorgt bis heute für das Überleben der Flüchtlinge.
Er ist Soldat und Arzt, aber Erös will nicht schießen, sondern heilen. Es sind keine verklärenden Erzählungen aus 1001 Nacht, wenn der Bayer mit dem dunklen Schnurrbart von seinen Erlebnissen in Afghanistan berichtet. Erfahrung mit Land und Leuten besitzt er wie kaum ein anderer: Bereits 1987 ließ er sich vom Dienst freistellen, um mit seiner Frau und vier Kindern im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet zu leben. Ein Kind starb dabei. Unter permanenter Bedrohung und in der Illegalität betreute er über 10 000 Menschen. Selbst den Taliban rang er Respekt ab, weil er im Krieg gegen die Sowjetunion unter Lebensgefahr die Zivilbevölkerung ärztlich versorgte. Zeitungen nannten ihn den "bayerischen Albert Schweitzer". Aber Erös will von derartiger "Heiligsprechung" nichts wissen. Drei Jahre später kehrte er selbst als "Verwundeter" zurück - traumatisiert von den erlebten Brutalitäten in Afghanistan.
Dennoch ließ er sich nicht beirren und gründete Schulen für 1000 Flüchtlingsmädchen, in denen ausschließlich Frauen als Lehrer arbeiten. Er schildert die Entwicklung von der Emanzipation der Afghaninnen in den siebziger Jahren bis zu den schrecklichen Szenen heute. Die Liebe zur afghanischen Kultur wird durch einen reichen Fotoschatz illustriert.
Er ist Soldat und Arzt, aber Erös will nicht schießen, sondern heilen. Es sind keine verklärenden Erzählungen aus 1001 Nacht, wenn der Bayer mit dem dunklen Schnurrbart von seinen Erlebnissen in Afghanistan berichtet. Erfahrung mit Land und Leuten besitzt er wie kaum ein anderer: Bereits 1987 ließ er sich vom Dienst freistellen, um mit seiner Frau und vier Kindern im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet zu leben. Ein Kind starb dabei. Unter permanenter Bedrohung und in der Illegalität betreute er über 10 000 Menschen. Selbst den Taliban rang er Respekt ab, weil er im Krieg gegen die Sowjetunion unter Lebensgefahr die Zivilbevölkerung ärztlich versorgte. Zeitungen nannten ihn den "bayerischen Albert Schweitzer". Aber Erös will von derartiger "Heiligsprechung" nichts wissen. Drei Jahre später kehrte er selbst als "Verwundeter" zurück - traumatisiert von den erlebten Brutalitäten in Afghanistan.
Dennoch ließ er sich nicht beirren und gründete Schulen für 1000 Flüchtlingsmädchen, in denen ausschließlich Frauen als Lehrer arbeiten. Er schildert die Entwicklung von der Emanzipation der Afghaninnen in den siebziger Jahren bis zu den schrecklichen Szenen heute. Die Liebe zur afghanischen Kultur wird durch einen reichen Fotoschatz illustriert.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Einen Einblick in die weniger bekannten "Randnotizen" über die Situation in Pakistan und Afghanistan hat Gottfried Oy bei der Lektüre des Buchs erhalten. Der Autor lebte Ende der achtziger Jahre für drei Jahre im pakistanischen Peshawar, um die Arbeit des Deutschen Afghanistan Komitees zu koordinieren. Zehn Jahre später kehrte er noch einmal zurück, im Augenblick richtet er für die Kinderhilfe Afghanistan in Jalalabad eine Mädchenschule ein, berichtet Oy. Seine Erfahrungen und Erlebnisse aus erster Hand findet der Rezensent "zum Teil sehr anekdotenhaft erzählt". Immer wieder gehe es dabei um den richtigen Umgang mit den Einheimischen, der natürlich nach anderen Regeln als in Europa funktioniere. Aber auch Persönliches ist zu lesen: "Beängstigend und beeindruckend zugleich" findet Oy die "Schilderung des eigenen physischen und psychischen Zusammenbruchs aufgrund der mehr als schrecklichen Kriegserlebnisse". Ein Insiderreport über eine Region, die nicht zur Ruhe komme.
© Perlentaucher Medien GmbH
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