"Jetzt verstehe ich, woher Schriftsteller & Filmemacher ihre Inspirationen nehmen. Mit einer anscheinend unerschöpflichen Quelle an Gärten und Begebenheiten vor der Haustür, empfinde ich es als Privileg, die Landidylle erleben zu dürfen. Auch nach einem Jahrzehnt bin ich vom englischen Land- und Dorfleben nach wie vor begeistert. Meine Stadtgarderobe wird zwar gelüftet, Ausstellungen werden besucht und Reisen unternommen, aber The Dairy House ist mein Ankerplatz. Ein zweiter Garten mitten im Feld ist zum Cottage-Garten hinzugekommen, eine einmalige Gelegenheit, Kindheitsträume zu verwirklichen, Radieschen und mehr anzubauen. Dieses Buch ist der zweite Band der Tee-&-Rosen-Geschichten, es erzählt vom Wandel, von den Orten, die so wichtig für das Dorfleben sind, von Brauchtum und Tradition, der Begeisterung für Feste und auch von den Gärten, die für mich das Rückgrat des englischen Lebens sind." Heidi Howcroft
- Der Nachfolgeband zu Tee & Rosen
- Ein Lesevergnügen für Gärtnerinnen und solche, die es gern wären
- Das richtige Geschenk für Anglophile, wieder in der liebevollen Ausstattung von Binette Schröder
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- Ein Lesevergnügen für Gärtnerinnen und solche, die es gern wären
- Das richtige Geschenk für Anglophile, wieder in der liebevollen Ausstattung von Binette Schröder
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2014Teekochen in der Gerüchteküche
Die Gartenplauderei "Tee und Rosen" der deutsch-englischen Landschaftsarchitektin Heidi Howcroft erschien 2010, und weil das Buch so erfolgreich war, gibt es nun eine Fortsetzung in gleicher Aufmachung, mit sehr ähnlichem Titel und mit den gleichen Nachrichten aus der "englischen Landidylle". Ende der neunziger Jahre war die Autorin von München in ein kleines Dorf in der Grafschaft Somerset gezogen. "Meine anfängliche Begeisterung hat sich nicht gelegt, ganz im Gegenteil", schreibt sie. Die scheint auch geboten, wenn im Dorf die Bäume an der Straße abgesägt werden, ein Neubaugebiet im "Pseudo-Cottage-Stil" an den Rand geklotzt wird, der Bäcker aufgibt, ein Garten sich zum Parkplatz und das Pub zum Bordell wandelt. Die Kratzer im Lack werden jedoch großzügig übersehen, wenn es um die reizenden Nachbarn geht, die dörflichen Vereine, die Teestuben, Kirchenfeste und berühmten Gärten im Südwesten wie East Lambrook oder Heale House Garden, die die Autorin mit Kennerblick beschreibt. Heidi Howcroft erzählt von ihrer Landlust mit der Beharrlichkeit und dem Humor einer Reiseleiterin, die im Bus die Oberhoheit über das Mikrofon ausübt. Auf dem Weg nach Clarence House, dem Londoner Sitz von Prince Charles, steht der Leser mit ihr in jedem Stau, aber welche Bedeutung dort der "Rosicrucian Garden", ein Rosenkreuzergarten im Andenken an Queen Mum hat, bleibt ihr Geheimnis. Nichts leuchtet in diesem Buch. Jede Begegnung ist oberflächlich, jeder Nippes wird begutachtet, jeder Langweiler zitiert, alles erscheint gleich wichtig ("vom Toilettenbesuch ganz zu schweigen"). Gibt es da keinen Lektor, der dieses Wortgewölle auskämmte, die schiefen Bilder zurechtrückte ("Die Gerüchteküche lief auf Hochtouren und hätte einen Rüffel verdient"), das konsequent falsche Imperfekt durch das Plusquamperfekt ersetzte? Und welche Genüsse die englische Küche auch bergen mag: Scones sind nicht aus Mürbeteig.
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"Tee, Rosen & Radieschen" von Heidi Howcroft. Deutsche Verlagsanstalt, München 2013. 286 Seiten. Gebunden, 16,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Gartenplauderei "Tee und Rosen" der deutsch-englischen Landschaftsarchitektin Heidi Howcroft erschien 2010, und weil das Buch so erfolgreich war, gibt es nun eine Fortsetzung in gleicher Aufmachung, mit sehr ähnlichem Titel und mit den gleichen Nachrichten aus der "englischen Landidylle". Ende der neunziger Jahre war die Autorin von München in ein kleines Dorf in der Grafschaft Somerset gezogen. "Meine anfängliche Begeisterung hat sich nicht gelegt, ganz im Gegenteil", schreibt sie. Die scheint auch geboten, wenn im Dorf die Bäume an der Straße abgesägt werden, ein Neubaugebiet im "Pseudo-Cottage-Stil" an den Rand geklotzt wird, der Bäcker aufgibt, ein Garten sich zum Parkplatz und das Pub zum Bordell wandelt. Die Kratzer im Lack werden jedoch großzügig übersehen, wenn es um die reizenden Nachbarn geht, die dörflichen Vereine, die Teestuben, Kirchenfeste und berühmten Gärten im Südwesten wie East Lambrook oder Heale House Garden, die die Autorin mit Kennerblick beschreibt. Heidi Howcroft erzählt von ihrer Landlust mit der Beharrlichkeit und dem Humor einer Reiseleiterin, die im Bus die Oberhoheit über das Mikrofon ausübt. Auf dem Weg nach Clarence House, dem Londoner Sitz von Prince Charles, steht der Leser mit ihr in jedem Stau, aber welche Bedeutung dort der "Rosicrucian Garden", ein Rosenkreuzergarten im Andenken an Queen Mum hat, bleibt ihr Geheimnis. Nichts leuchtet in diesem Buch. Jede Begegnung ist oberflächlich, jeder Nippes wird begutachtet, jeder Langweiler zitiert, alles erscheint gleich wichtig ("vom Toilettenbesuch ganz zu schweigen"). Gibt es da keinen Lektor, der dieses Wortgewölle auskämmte, die schiefen Bilder zurechtrückte ("Die Gerüchteküche lief auf Hochtouren und hätte einen Rüffel verdient"), das konsequent falsche Imperfekt durch das Plusquamperfekt ersetzte? Und welche Genüsse die englische Küche auch bergen mag: Scones sind nicht aus Mürbeteig.
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"Tee, Rosen & Radieschen" von Heidi Howcroft. Deutsche Verlagsanstalt, München 2013. 286 Seiten. Gebunden, 16,99 Euro.
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