Hat Papst Franziskus Recht, wenn er behauptet, dass die jetzige Wirtschaftsordnung ganze Bevölkerungsgruppen ausgrenzt, soziale Ungerechtigkeiten erzeugt und Gewalt hervorbringt? Diese Frage wird man eindeutig mit "Ja" beantworten. Also gilt, was einige namhafte Wirtschaftsexperten längst entdeckt haben: Reichtum, den viele erzeugen, darf nicht von wenigen angeeignet werden. Eine ausgewogene Verteilung des geschaffenen Reichtums dient dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und dem Frieden. Und es kann nicht Staatsziel Nummer Eins sein, alle Nationen konkurrenzfähig und alle Menschen beschäftigungsfähig zu machen. Friedhelm Hengsbach, Deutschlands führender Sozialethiker, fordert eine Verteilung, die die bisherige Regel der vorrangigen Kapitalverzinsung korrigiert: Natur, Arbeit, Geld und gesellschaftliche Vorleistungen erarbeiten gemeinsam eine Wertschöpfung, und müssen gleichberechtigt entlohnt werden.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Matthias Drobinski frohlockt: Der Sozialethiker und Jesuitenpater Friedhelm Hengsbach hat trotz der großen Schrift im Buch keine Erbauungslektüre verfasst, sondern eine pathosfreie, faktensatte Darlegung der sozioökonomischen Realität und, und hier wird das Buch für Drobinski erst richtig spannend und lesenswert, eine Aufforderung zur Änderung der Verhältnisse. Dass dies möglich ist, kann ihm der Autor vermitteln, indem er ökonomische Ungleichheit als nicht naturgesetzmäßig und also ethisch bewertbar erkennt. Den daraus sprechenden Optimismus hält Drobinski für höchst bemerkenswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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