Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 10,20 €
  • Broschiertes Buch

Ein Schlüsselthema der westdeutschen Gesellschaftsgeschichte
Eine Untersuchung der Einführung von Teilzeitarbeit in Westdeutschland. Analysiert wird die "Einbürgerung" dieser Innovation im Bereich öffentlicher Debatten, im Recht, in Betrieben und Büros und im Alltagsleben von Frauen und Familien.
Die Geschichte der Teilzeitarbeit, die hier erstmals umfassend aufgearbeitet wird, bringt einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel zum Vorschein: Die außerhäusliche Erwerbsarbeit von Ehefrauen konnte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nur dann gerechtfertigt werden, wenn sie für das
…mehr

Produktbeschreibung
Ein Schlüsselthema der westdeutschen Gesellschaftsgeschichte

Eine Untersuchung der Einführung von Teilzeitarbeit in Westdeutschland. Analysiert wird die "Einbürgerung" dieser Innovation im Bereich öffentlicher Debatten, im Recht, in Betrieben und Büros und im Alltagsleben von Frauen und Familien.

Die Geschichte der Teilzeitarbeit, die hier erstmals umfassend aufgearbeitet wird, bringt einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel zum Vorschein: Die außerhäusliche Erwerbsarbeit von Ehefrauen konnte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nur dann gerechtfertigt werden, wenn sie für das Überleben der Familie unbedingt notwendig war. Mit der Einführung der Teilzeitarbeit am Ende der 1950er Jahre veränderte sich diese Einstellung. Die Lust am Zuverdienen galt zu Beginn der sechziger Jahre als legitimer Ausdruck eines "neuen Lebensgefühls" verheirateter Frauen und wurde zum Signum der modernen Bundesrepublik.
Christine von Oertzen verfolgt zunächst die öffentlichen Debatten über Teilzeitarbeit und analysiert anschließend die Institutionalisierung der Teilzeitarbeit im westdeutschen Recht. Danach wird die Einführung der Teilzeitarbeit vor Ort, in Fabriken und Büros, untersucht. Schließlich geht es um die Frage, inwiefern und aus welchen Gründen Frauen von den neuen Erwerbsmöglichkeiten Gebrauch machten und wie sie den Entschluß, arbeiten zu gehen, in ihren Familien und gegen ihren Ehepartner durchsetzten. In einem scharfsinnigen Vergleich der Teilzeitarbeit in der Bundesrepublik und der DDR wird die westdeutsche Entwicklung in einen gesamtdeutschen Kontext gestellt.
Es wird deutlich, daß der wirtschaft-liche Aufschwung und der Arbeitskräftemangel das Tempo der Veränderungen vorgaben. Die "Einbürgerung" der Teilzeitarbeit war jedoch ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozeß, an dessen Ende ein weitgehender Konsens darüber stand, wie die Erwerbsarbeit von Ehefrauen in das sozialstaatliche Gefüge, die Werthaltungen der Republik und ihre Geschlechterordnung zu integrieren war. Christine von Oertzens Studie ist ein gewichtiger Beitrag zur westdeutschen Gesellschaftsgeschichte der fünfziger und sechziger Jahre.

Die Autorin
Dr. Christine von Oertzen ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 1999 ist sie Visiting Research Fellow am Deutschen Historischen Institut in Washington, USA.
Autorenporträt
Christine von Oertzen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am MPI für Wissenschaftsgeschichte Berlin und Privatdozentin am Historischen Seminar der TU Braunschweig. Veröffentlichungen zur vergleichenden Sozial- und Kulturgeschichte sowie zur Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte.