Von dem Buch habe ich einen sehr guten Eindruck bekommen. Es ist kein reines Kochbuch, sondern ein Mix aus Rezepten und Kurzgeschichten mit vielen dazugehörigen Fotos. Und gerade das finde ich prima. Die Geschichten und die Rezepte machen das Buch einzigartig: So atmosphärisch, so zum Greifen nah,
dass mir war, ich wäre selbst dort vor Ort gewesen, den Erzählungen gelauscht, all die Menschen…mehrVon dem Buch habe ich einen sehr guten Eindruck bekommen. Es ist kein reines Kochbuch, sondern ein Mix aus Rezepten und Kurzgeschichten mit vielen dazugehörigen Fotos. Und gerade das finde ich prima. Die Geschichten und die Rezepte machen das Buch einzigartig: So atmosphärisch, so zum Greifen nah, dass mir war, ich wäre selbst dort vor Ort gewesen, den Erzählungen gelauscht, all die Menschen getroffen, Neues über die dortige Esskultur gelernt, zusammen mit ihnen die schmackhaften Gerichte gekocht, gelacht und Wein getrunken. Fernweh nach Tel Aviv ist garantiert.
Das Buch ist gut strukturiert. Jedes Gericht hat sein eigenes großes Farbfoto. Die unbekannten Bezeichnungen wurden eingehend erklärt, was damit gemeint ist und wie man dies verwendet. Die Rezepte sind hinten im Buch sowohl alphabetisch als auch nach Kapitel geordnet. Ein Glossar rundet das Ganze ab.
Es gibt 5 Teile:
Teil 1: „Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte“, darin „Avocado - Sandwich mit eingelegten Karotten“, „Gegrillter Mais mit Chilibutter“, 14 insg.
Zwischen den Rezepten gibt es Kurzgeschichten von Menschen, die dort leben und arbeiten.
Zahlreiche tolle Fotos begleiten die Ausführungen.
Teil 2: „NENIs Grundbaukasten“, darin Rezepte von Focaccia, Tahina, Harissa, Gemüsebrühe, Hühnerbrühe, eingelegte Zitronen, Zitronenpesto, insg. 10.
Teil 3: „Fisch“, darin „Israelische Meeresfrüchte – Paella“, „Chraime“, „Oktopus am Stiel“, insg. 12.
Teil 4: „Fleisch“, darin z.B. „Lamm- Bukeras“, „Arayes“, „Hühner – Sawarma“, insg. 13.
Teil 5: „Süßes“, insg. 12 Rezepte, darin z.B. „Ma’ Amoul Cookies“, Quittenmarmelade usw.
Interessant fand ich auch, dass man all die Menschen, die in den Stories beschrieben worden sind, auch erreichen kann. Hinten gibt es eine Seite mit Adressen und Internetseiten.
Die Rezepte sind einfach nachzukochen, wenn man schon mal was gekocht hat und am liebsten nicht nach genauen Rezepten schauen muss, sondern was richtig ist, schon im Gefühl hat. Manches wird evtl. exotisch vorkommen, manche Gewürze wird man evtl. suchen müssen, wenn man hpts. die gutbürgerliche Küche gewohnt ist. Die Mengenangaben in den Rezepten sind meist für 4 Personen, beim Dessert 4-6, bei Brot, Kuchen steht die Angabe in Stücken. Finde ich gut.
Es gibt keine Kalorien- und Zeitangaben, sie fehlen mir aber auch nicht. Sie lassen mich sonst an spaßfreie Großstadtneurotiker denken mit all ihren aufgesetzten Grenzen. Dieses Buch ist aber genau das Gegenteil davon. Es geht hier um gutes, bezahlbares Essen für sich, Freunde und Familie, bei dem man nicht ans Kalorienzählen, sondern eher an Geschmack, Wohlgefühl und Geselligkeit denkt.
Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet: Zahlreiche Farbfotos, die die Stimmung prima einfangen, das schöne, feste Papier. Festeinband, etwas raue Oberfläche, mit in glatter Schrift eingedrücktem Titel „Tel Aviv“. Umschlagblatt aus festem Papier, auf dem der Titel in Weiß auch haptisch hervorgehoben ist: sehr glatt. Das Buch ist recht groß, 20x27cm und schwer, ca. 1,5 kg. Eine stabile Unterlage ist eine gute Idee. Es ist eine Art „gepflegter old fashioned“ Design, das passt aber gut. Auf mich macht es einen authentischen, runden Eindruck. Das macht das Buch auch so gemütlich, die Menschen zum Greifen nah. Ein schönes Leseerlebnis.
Fazit: Ein sehr hochwertig gestaltetes, atmosphärisches, ja gemütliches Buch mit ca. 60 Rezepten und etlichen Geschichten aus Tel Aviv, das nicht nur zum Nachkochen einlädt, sondern die Esskultur und Menschen aus dieser bemerkenswerter Stadt den Lesern nahebringt. Toll als Geschenk.
Gekürzt.