Wir alle haben gutes Essen verdient - schöner, würdevoller, gesünder, besser als bisher. Denn es gibt, gar nicht so weit weg, ein gutes Leben, das durch den Magen geht, und nicht auf den Magen schlägt. Ein Buch für alle, die gerne essen gehen oder selbst kochen.
Hunger am Mittag. In die "Nordsee". Draußen tobt die Stadt, drinnen riecht es nach Fett. Ist Zeit genug für einen Teller Meerestraum, oder doch wieder nur für das Fischbrötchen? Das Handy klingelt, der Mantel ist zu warm, es ist kein Platz frei und die weiße Creme um den Fisch tropft aus dem pappigen Brötchen. Mahlzeit!
Wir essen eilig, was uns zwischen die Finger kommt, auf der Straße oder auf dem Stehempfang. Anstatt zu kochen, schauen wir Fernsehköchen beim Zaubern zu - und stehen verloren zwischen Mikrowelle und Meisterherd. Diät- und Rinderwahn untergraben eine vernünftige Beziehung zum Essen.
Ullrich Fichtner, für seine Reportagen mehrfach ausgezeichnet, richtet seinen Blick auf unsere Eßkultur, so dass man Lust auf Veränderung verspürt. Zwischen Drehbüchern der Food-Designer und Omas Rezeptkladden, Schlacht- und Biohöfen läßt er den Leser staunend in Reagenzgläser, Körbe und Töpfe blicken. "Tellergericht" ist ein Bericht über kulinarischen Analphabetismus und zugleich ein Lesebuch für Liebhaber des Essens.
Hunger am Mittag. In die "Nordsee". Draußen tobt die Stadt, drinnen riecht es nach Fett. Ist Zeit genug für einen Teller Meerestraum, oder doch wieder nur für das Fischbrötchen? Das Handy klingelt, der Mantel ist zu warm, es ist kein Platz frei und die weiße Creme um den Fisch tropft aus dem pappigen Brötchen. Mahlzeit!
Wir essen eilig, was uns zwischen die Finger kommt, auf der Straße oder auf dem Stehempfang. Anstatt zu kochen, schauen wir Fernsehköchen beim Zaubern zu - und stehen verloren zwischen Mikrowelle und Meisterherd. Diät- und Rinderwahn untergraben eine vernünftige Beziehung zum Essen.
Ullrich Fichtner, für seine Reportagen mehrfach ausgezeichnet, richtet seinen Blick auf unsere Eßkultur, so dass man Lust auf Veränderung verspürt. Zwischen Drehbüchern der Food-Designer und Omas Rezeptkladden, Schlacht- und Biohöfen läßt er den Leser staunend in Reagenzgläser, Körbe und Töpfe blicken. "Tellergericht" ist ein Bericht über kulinarischen Analphabetismus und zugleich ein Lesebuch für Liebhaber des Essens.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Allenfalls "indirekt" gibt Ullrich Fichtner Antwort auf die Frage, warum die Deutschen so gar keinen Bezug zu ihrem täglichen Brot haben, bemängelt Sabine Sütterlin. In seinem neuen Buch sei die Rede von Lebensmittelskandalen, dem Überangebot von Fast-Food-Ketten und dem Bedürfnis einer Nation nach billiger Nahrung. "Systematisch" zwar, aber "ausufernd" schaue Fichtner seinen Mitbürgern beim Essen zu und übersehe dabei das Wesentliche, nämlich die Suche nach den Gründen für all diese Mängel. So muss sich der Leser erst durch 136 Seiten "beißen wie durch ein zähes Steak", bis Fichtner ansatzweise auf die Ursachen zu sprechen kommt, kritisiert die Rezensentin. Dabei hätte der in Paris lebende Autor, der die Esskunst anderer Länder, vor allem Frankreichs und Italiens, in den Himmel lobt, "locker recherchieren können", wie die Alternative aussieht, findet die Rezensentin. Er hat es aber nicht getan, und so verharrt sein Buch leider "im Genörgel und Geraune" darüber, was wir auf dem Teller haben, schreibt Sütterlin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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