Tempelmasse - Das Gesetz der Proportion in den antiken und altchristlichen Sakralbauten. Der Tempel ist auf vielfältige Weise in das Religionssystem eingebunden. Der visuelle Aspekt steht anfangs noch nicht im Vordergrund. Der Tempel ist der Ort, an dem rituelle Handlungen für oder durch die Gläubigen (eher durch die in ihrem Auftrag handelnden) ausgeführt werden. In manchen Kulturen repräsentiert der Tempel den Kosmos schlechthin. Tempel werden oftmals als Aufenthaltsort der Götter aufgefasst. Stellt man sich den Berg als Sitz der Götter vor (Olymp), so ist unter Umständen auch der Tempel als Berg (Pyramide, Ziggurat) konzipiert. Es kommt schließlich zur Vorstellung eines häuslichen Lebens der Götter, das dem der Menschen entspricht; z. B. Tagesabläufe mit Weckung, Toilette, Speisung. Der sakrale Bezirk ist immer vom profanen Raum getrennt; der Tempel kann bestimmten Göttern vorbehalten sein oder in verschiedene Bereiche aufgeteilt sein. In vielen Stadtkulturen ist der Tempel das zentrale Bauwerk und prägt die Siedlung. Neben der religiösen Bedeutung des Tempels ist, besonders in Hochkulturen, auch die wirtschaftliche nicht zu unterschätzen. Auch die Bildungseinrichtungen sind häufig an den Tempel gebunden. (Wiki) Illustriert mit 82 S/W-Tafeln und Textabbildungen.
Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahre 1912.
Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahre 1912.