Das zentrale Nervensystem wird aus einer großen Anzahl von Neuronen und Gliazellen aufgebaut. Viele morphologische, genetische und epigenetische Schritte sind notwendig, um aus anfänglich undifferenzierten Vorläuferzellen ein komplexes Nervensystem zu bilden. Axone und Dendriten von Neuronen müssen zur richtigen Zeit auswachsen und sich in die richtige Richtung verlängern, um schließlich zu ihrem Ziel zu gelangen. Gesteuert werden diese Prozesse am Wachstumskegel, einer äußerst mobilen und dynamischen Struktur am Ende von Neuriten. Im sich entwickelnden Nervensystem werden Axone unter anderem durch extrazelluläre Moleküle zu ihren entsprechenden Zielen geführt. Tenascin-C, ein Glykoprotein der extrazellulären Matrix, kann abhängig von der Art der Präsentation und dem Zelltyp die unterschiedlichsten Wirkungen auf den Wachstumskegel von Axonen ausüben. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, welchen Einfluss bestimmte Domänenkombinationen von Tenascin-C auf das Neuritenwachstum und auf die Zelladhäsion ausüben und welche Signalwege involviert sind. Als Modellsystem dienten Zellkulturen hippocampaler Neurone von Ratten des Embryonaltags 18.