Die Dissertation befaßt sich mit der Stellung der Frauen aus der senatorischen Oberschicht der späten römischen Republik. Betrachtet werden ihre Rolle und ihre Handlungsmöglichkeiten im öffentlichen und privaten Bereich. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Terentia, die Ehefrau Ciceros und ihre gemeinsame Tochter Tullia. Als Arbeitsgrundlage dient die Korrespondenz Ciceros, welche als Quelle für das Alltagsleben der Frauen in der Forschung bislang unterschätzt wurde. Hier finden sich zahlreiche Hinweise für wirtschaftliche und politische Aktivitäten von Frauen, die als authentisches Zeugnis für Realverhalten und Handlungsmöglichkeiten im Kontext der Umbruchszeit zwischen Republik und Prinzipat gewertet werden können. Berücksichtigt werden politische Betätigungsfelder, wirtschaftliche Aktivitäten, die gesellschaftliche Stellung und auch, so weit wie möglich, die Beziehungen der Familienmitglieder zueinander. Die unterschiedlichen Bilder, die von Terentia und Tullia in den antiken Quellen und in der Literatur gezeichnet wurden, werden abschließend vor diesem Hintergrund kritisch geprüft.