Teresa von Avila, auch Teresa von Jesus, wurde 1515 in der Nähe von Avila in Spanien geboren. Sie gilt als große Mystikerin und gründete 17 Frauen- und zwei Männerklöster. Geistlicher Schwerpunkt ihrer Karmeliterklöster sollte ein intensives Gespräch mit Gott sein, das sie "inneres Beten" nannte. 1582 starb Teresa auf einer ihrer Gründungsreisen in Alba de Tormes. 1622 wurde sie heiliggesprochen und 1970 als erste Frau zur Kirchenlehrerin ernannt. Teresa, diese leidenschaftliche Gottsucherin, gehörte zu den Frauen und Männern, die am Ende des Mittelalters, der Zeit des Humanismus, neue Wege gingen. Sie handelte oft in einer Weise, die nach dem Urteil der Kirche ihrer Zeit einer Frau nicht zustand. Sie gründete zahlreiche Klöster und schrieb Bücher über ihre mystischen Erfahrungen. Ihre Schriften wurden von der Inquisition zensiert und zu ihren Lebzeiten nicht veröffentlicht. Die sehr redegewandte und geistreiche Frau verfasste Schriften, die von lebendiger Gottes-Erfahrung kündeten. Immer wieder machte sie deutlich, wie sehr sie wünschte, daß die Frau in der Kirche menschlich und spirituell als Partnerin ernst genommen wird. Die Erfahrungen und Einsichten in ihrem schriftlichen Werk haben auch heute nichts an Aktualität und Bedeutung verloren.