»Eine große, eine einmalige und doch so menschliche und anziehende Persönlichkeit«, nannte Papst Paul VI. sie, als er ihr erst 1970 als erster Frau den Titel »Lehrerin der Kirche« zuerkannte: Teresa von Avila.Zu Lebzeiten geriet sie ins Visier der Inquisition, weil sie entgegen der Tradition einen persönlichen Umgang mit Gott pflegte; sie redete mit ihm wie mit einem Freund. Das machte sie nicht nur bei den Glaubenswächtern verdächtig, sie verstieß damit auch gegen die damals herrschende Auffassung von der geistigen und spirituellen Minderwertigkeit der Frau. Obwohl geistliche Schriften in der Volkssprache verboten waren, verfasste Teresa ihre Lebensgeschichte und beschrieb in mehreren Büchern ihre inneren Erfahrungen. Diese Texte zählen heute zur Weltliteratur, und die darin geschilderten seelischen Erlebnisse nehmen viele Erkenntnisse der modernen Psychologie voraus.Doch Teresa von Avila war nicht nur die größte Mystikerin des Christentums, sondern vor allem auch eine bodenständige Frau mit großer Tatkraft. Sie unternahm Reisen in ganz Spanien und gründete zahlreiche Klöster, die nicht nur Orte des Gebetes und der Einkehr waren, sondern auch Schutzräume, in denen Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft nach ihren eigenen Vorstellungen leben konnten. Ihre Mitschwestern rief sie dazu auf, sich keine Angst einjagen zu lassen. Sie sollten zeigen, »was in ihnen steckt«, damit sie »die Männer in Erstaunen versetzen«.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Iris Roebling-Grau hat sich zwei neue Biografien über Teresa von Avila vorgenommen und beide mit Gewinn gelesen. In Alois Prinz' Biografie der berühmten Ordensschwester der Karmeliter lobt sie neben der gewissenhaften Abarbeitung der Chronologie der Ereignisse insbesondere seine durchaus überzeugenden weltlichen Erklärungsversuche für die Vision der Nonne: Eine "Form von Epilepsie" oder eine "Hirnhautentzündung" könnten mögliche Erklärungen sein, weiß Roebling-Grau nach der Lektüre. Darüber hinaus würdigt sie nicht nur Prinz' Schilderungen der historischen Hintergründe, sondern lobt insbesondere seinen Kunstgriff, Teresa Bedeutung für die Gegenwart herauszustellen, indem er sie im ersten Kapitel im Präsenz auftreten lässt.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2014Auch eine Ordensgründerin kann sich mal verlieben
Zwei Biographien der heiligen Teresa von Ávila untersuchen, was uns diese Nonne heute noch mitzuteilen hat
In der Nacht vom 14. auf den 15. August 1567 schlief man in Medina del Campo friedlich den Feierlichkeiten von Mariae Himmelfahrt entgegen. Niemand bemerkte die kleine Gruppe von Geistlichen, die ein fast zerfallenes Haus in der Stadt notdürftig herrichtete, damit Christus am nächsten Tag dort Einzug halten könne.
Aus der Ruine sollte ein Kloster werden. Die Nonnen des Karmeliterordens waren entschlossen, ihrer Schwester Teresa de Jesús zu folgen, die sich einmal mehr dazu entschieden hatte, eine monastische Gemeinschaft für Frauen zu gründen, in der man sich auf das Wesentliche besinnen könne: auf Jesus Christus. Natürlich hatte Teresa zuvor die Erlaubnis ihres Ordens für dieses Unternehmen eingeholt. Doch auch dieses offizielle Wohlwollen war bedroht von einer zuweilen feindlich auftretenden Bevölkerung, die nicht immer verstand, wozu ihre Stadt ein weiteres Kloster brauche. Deswegen nutzte Teresa den Schutz der Nacht und schuf Tatsachen.
Diese diskrete Entschlossenheit war Teil ihres Erfolgsrezepts, das in Variationen noch bei fünfzehn weiteren Klostergründungen zur Anwendung kommen sollte. Leicht kann man sich ausmalen, was für ein Reservoir an Anekdoten mit der Durchführung dieses Vorhabens entsteht. Doch damit nicht genug. Die Lebensgeschichte der tatkräftigen Nonne aus Ávila unterhält und erstaunt mit Berichten von Ekstasen und Visionen, die sich auf dem Weg zu einem tiefen christlichen Glauben eingestellt haben. Auch dieser Ereignisreichtum mag dafür verantwortlich sein, dass zum Jubiläum ihres Geburtsjahres 1515 neue Darstellungen ihres Lebens erscheinen.
Während Linda Maria Koldau ihre Biographie mit Kapiteln zur Schriftstellerin und Theologin abschließt und außerdem aufschlussreiche Abbildungen liefert, hält Alois Prinz sich an die Chronologie der Ereignisse. Beide Autoren schildern die inzwischen kanonisierten Episoden aus der Vita der Heiligen: an erster Stelle den Fluchtversuch in der Kindheit, zusammen mit ihrem Bruder Rodrigo. Ins "Land der Mauren" wollten sie wandern, um sich dort köpfen zu lassen, was ihnen Zugang zum Himmel verschaffen sollte.
Ein Onkel fing das weltflüchtige Geschwisterpaar wieder ein. Auch die Leselust der zukünftigen Ordensfrau - ebenfalls ein probates Mittel, dem Hier und Jetzt den Rücken zuzukehren - wird erwähnt. Da aber die Geschichten, für die Teresa sich interessierte, den Ritterromanen ihrer Zeit entstammten, fand ihr Vater wenig Gefallen an dem jugendlichen Eskapismus seiner Tochter.
Die zwei elliptischen Brennpunkte von Teresas Vita, ihre schwere Krankheit und ihre berühmteste Vision, schildern ihre aktuellen Biographen mit unterschiedlichen Akzenten. Nachdem man bereits dabei war, ihr Grab vorzubereiten, erwachte die Erstarrte wieder. Koldau berichtet lediglich von einem "todgleichen Lähmungszustand", Prinz verweist dagegen auf weltliche Erklärungsversuche.
Eine "Form von Epilepsie" könne verantwortlich sein, aber auch "Hirnhautentzündung" und "Malaria-Fieber" sind mögliche Ursachen. Auch die Transverberation, die Vision, in der Teresa einen Engel erkannte, der ihr mit einem Pfeil das Herz durchstach, erscheint in jeweils anderem Licht. Prinz zitiert die Debatte, die sich anhand der Statue der verzückten Teresa von Giovanni Lorenzo Bernini entzündete. Viele fanden die hingegossene Nonne mit halb geöffnetem Mund anrüchig. Wie man diese sexuell wirkende Körperlichkeit mit der religiösen Erfahrung in Übereinstimmung bringen kann, bleibt bei Prinz offen. Koldau hingegen verortet Teresas Beschreibung in der Tradition der mystischen Schriften, in der das Motiv der Herzverwundung bekannt war.
Die wichtigste Quelle für all diese Ereignisse sind nach wie vor Teresas eigene Schriften, ihre Autobiographie, der Bericht über ihre Klostergründungen sowie ihre Korrespondenz. Angesichts dieser Vorgaben liegt die Leistung einer heutigen Biographie in der Deutung der Autorin. So stellt Koldau etwa fest, dass Teresa sich nicht "zur Schriftstellerin berufen fühlte", sondern lediglich ihre "Erfahrungen mit Gott" weitergeben wollte. Gerade in Bezug auf eine Frau, deren Werk gern als Landmarke im Gebiet der spanischen Literatur angesehen wird, ist diese Einschätzung gewichtig. Ähnlich pointiert präsentiert auch Prinz seine Sicht, wenn von Teresas Beziehung zu dem Mönch Jerónimo Gracián die Rede ist: "Kein Zweifel, Teresa war verliebt."
Weiß hier der Biograph mehr als die Heilige, oder drückt er dasselbe nur anders aus? Die Beziehung zu Gracián erwähnt Teresa nämlich auch selbst, ohne sich dabei allerdings erkennbar von ihrem Gelübde zu entfremden.
Ein Porträt der Mystikerin kommt ohne eines ihrer Epoche nicht aus. Als Frau im sechzehnten Jahrhundert standen ihr nicht viel mehr als zwei Optionen offen: entweder Heirat oder Kloster. Teresa wählte Letzteres, um ebenfalls "Mutter" zu werden. In dieser Rolle hingegen, als madre fundadora, war sie wiederum eine höchst ungewöhnliche Frau. Historisches Kolorit vermitteln Koldau und Prinz auch, wenn sie von einer Zeit erzählen, in der Juden, zum Beispiel Teresas Großvater, dazu gezwungen wurden, zum Christentum überzutreten; eine Zeit, in der man nach "Westindien" auswandern und als reicher Mann nach Spanien zurückkehren konnte.
Spannend sind zudem die Schilderungen des monastischen Lebens. Gerade Teresas Vita bietet Gelegenheit, die Feindschaften und gnadenlosen Machtkämpfe in einer weitgehend geschlossenen, hierarchischen Institution zu schildern. In diesem Umfeld unbeschadet den eigenen Weg gegangen zu sein macht sicherlich zu einem Großteil die Faszination aus, die die Ordensgründerin bis heute ausübt. Sie war wohl jemand, der nicht durch institutionelle Macht, sondern durch Charisma, demütig, freundlich und erfolgreich, eine Richtung vorgibt.
Was aber hat uns diese Nonne aus der Zeit der Gegenreformation heute noch mitzuteilen? Koldau erwähnt Teresas Wirkung, die sich ungebrochen in ihren Schriften und in ihrem Orden entfalte. Prinz dagegen greift zu einem sprachlichen Trick: Er schreibt das erste Kapitel im Präsens, ganz so, als wäre Teresa eine moderne Zeitgenossin. Außerdem macht er, was man in einer Biographie über Philipp II. wohl nicht machen würde; er verfällt kurz in die erste Person Singular und berichtet von seinen persönlichen Erlebnissen bei der Recherche.
Was aus der Sinnsuche werden soll in einem Jahrhundert, in dem Klöster eher besichtigt als bewohnt werden, deutet Prinz dann in seinem Nachwort an. Die Lehre der Teresa habe einen konzentrischen Aufbau. In der Mitte stehe die Liebe. Sie führe uns zu Gott, aber auch zu uns selbst und zu den anderen. Diese Liebe zu finden ist ohne Frage nach wie vor eine große Aufgabe. Vielleicht hilft es dabei, im Anschluss an die neuen Biographien die Mystikerin noch einmal selbst zu lesen, die so eindrücklich und humorvoll von ihrem Weg nach innen berichtete.
IRIS ROEBLING-GRAU
Linda Maria Koldau: "Teresa von Avila". Agentin Gottes 1515-1582. Eine Biographie. Verlag C. H. Beck, München 2014. 316 S., Abb., geb., 22,95 [Euro].
Alois Prinz: "Teresa von Ávila". Die Biographie.
Insel Verlag, Berlin 2014. 265 S., geb., 22,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zwei Biographien der heiligen Teresa von Ávila untersuchen, was uns diese Nonne heute noch mitzuteilen hat
In der Nacht vom 14. auf den 15. August 1567 schlief man in Medina del Campo friedlich den Feierlichkeiten von Mariae Himmelfahrt entgegen. Niemand bemerkte die kleine Gruppe von Geistlichen, die ein fast zerfallenes Haus in der Stadt notdürftig herrichtete, damit Christus am nächsten Tag dort Einzug halten könne.
Aus der Ruine sollte ein Kloster werden. Die Nonnen des Karmeliterordens waren entschlossen, ihrer Schwester Teresa de Jesús zu folgen, die sich einmal mehr dazu entschieden hatte, eine monastische Gemeinschaft für Frauen zu gründen, in der man sich auf das Wesentliche besinnen könne: auf Jesus Christus. Natürlich hatte Teresa zuvor die Erlaubnis ihres Ordens für dieses Unternehmen eingeholt. Doch auch dieses offizielle Wohlwollen war bedroht von einer zuweilen feindlich auftretenden Bevölkerung, die nicht immer verstand, wozu ihre Stadt ein weiteres Kloster brauche. Deswegen nutzte Teresa den Schutz der Nacht und schuf Tatsachen.
Diese diskrete Entschlossenheit war Teil ihres Erfolgsrezepts, das in Variationen noch bei fünfzehn weiteren Klostergründungen zur Anwendung kommen sollte. Leicht kann man sich ausmalen, was für ein Reservoir an Anekdoten mit der Durchführung dieses Vorhabens entsteht. Doch damit nicht genug. Die Lebensgeschichte der tatkräftigen Nonne aus Ávila unterhält und erstaunt mit Berichten von Ekstasen und Visionen, die sich auf dem Weg zu einem tiefen christlichen Glauben eingestellt haben. Auch dieser Ereignisreichtum mag dafür verantwortlich sein, dass zum Jubiläum ihres Geburtsjahres 1515 neue Darstellungen ihres Lebens erscheinen.
Während Linda Maria Koldau ihre Biographie mit Kapiteln zur Schriftstellerin und Theologin abschließt und außerdem aufschlussreiche Abbildungen liefert, hält Alois Prinz sich an die Chronologie der Ereignisse. Beide Autoren schildern die inzwischen kanonisierten Episoden aus der Vita der Heiligen: an erster Stelle den Fluchtversuch in der Kindheit, zusammen mit ihrem Bruder Rodrigo. Ins "Land der Mauren" wollten sie wandern, um sich dort köpfen zu lassen, was ihnen Zugang zum Himmel verschaffen sollte.
Ein Onkel fing das weltflüchtige Geschwisterpaar wieder ein. Auch die Leselust der zukünftigen Ordensfrau - ebenfalls ein probates Mittel, dem Hier und Jetzt den Rücken zuzukehren - wird erwähnt. Da aber die Geschichten, für die Teresa sich interessierte, den Ritterromanen ihrer Zeit entstammten, fand ihr Vater wenig Gefallen an dem jugendlichen Eskapismus seiner Tochter.
Die zwei elliptischen Brennpunkte von Teresas Vita, ihre schwere Krankheit und ihre berühmteste Vision, schildern ihre aktuellen Biographen mit unterschiedlichen Akzenten. Nachdem man bereits dabei war, ihr Grab vorzubereiten, erwachte die Erstarrte wieder. Koldau berichtet lediglich von einem "todgleichen Lähmungszustand", Prinz verweist dagegen auf weltliche Erklärungsversuche.
Eine "Form von Epilepsie" könne verantwortlich sein, aber auch "Hirnhautentzündung" und "Malaria-Fieber" sind mögliche Ursachen. Auch die Transverberation, die Vision, in der Teresa einen Engel erkannte, der ihr mit einem Pfeil das Herz durchstach, erscheint in jeweils anderem Licht. Prinz zitiert die Debatte, die sich anhand der Statue der verzückten Teresa von Giovanni Lorenzo Bernini entzündete. Viele fanden die hingegossene Nonne mit halb geöffnetem Mund anrüchig. Wie man diese sexuell wirkende Körperlichkeit mit der religiösen Erfahrung in Übereinstimmung bringen kann, bleibt bei Prinz offen. Koldau hingegen verortet Teresas Beschreibung in der Tradition der mystischen Schriften, in der das Motiv der Herzverwundung bekannt war.
Die wichtigste Quelle für all diese Ereignisse sind nach wie vor Teresas eigene Schriften, ihre Autobiographie, der Bericht über ihre Klostergründungen sowie ihre Korrespondenz. Angesichts dieser Vorgaben liegt die Leistung einer heutigen Biographie in der Deutung der Autorin. So stellt Koldau etwa fest, dass Teresa sich nicht "zur Schriftstellerin berufen fühlte", sondern lediglich ihre "Erfahrungen mit Gott" weitergeben wollte. Gerade in Bezug auf eine Frau, deren Werk gern als Landmarke im Gebiet der spanischen Literatur angesehen wird, ist diese Einschätzung gewichtig. Ähnlich pointiert präsentiert auch Prinz seine Sicht, wenn von Teresas Beziehung zu dem Mönch Jerónimo Gracián die Rede ist: "Kein Zweifel, Teresa war verliebt."
Weiß hier der Biograph mehr als die Heilige, oder drückt er dasselbe nur anders aus? Die Beziehung zu Gracián erwähnt Teresa nämlich auch selbst, ohne sich dabei allerdings erkennbar von ihrem Gelübde zu entfremden.
Ein Porträt der Mystikerin kommt ohne eines ihrer Epoche nicht aus. Als Frau im sechzehnten Jahrhundert standen ihr nicht viel mehr als zwei Optionen offen: entweder Heirat oder Kloster. Teresa wählte Letzteres, um ebenfalls "Mutter" zu werden. In dieser Rolle hingegen, als madre fundadora, war sie wiederum eine höchst ungewöhnliche Frau. Historisches Kolorit vermitteln Koldau und Prinz auch, wenn sie von einer Zeit erzählen, in der Juden, zum Beispiel Teresas Großvater, dazu gezwungen wurden, zum Christentum überzutreten; eine Zeit, in der man nach "Westindien" auswandern und als reicher Mann nach Spanien zurückkehren konnte.
Spannend sind zudem die Schilderungen des monastischen Lebens. Gerade Teresas Vita bietet Gelegenheit, die Feindschaften und gnadenlosen Machtkämpfe in einer weitgehend geschlossenen, hierarchischen Institution zu schildern. In diesem Umfeld unbeschadet den eigenen Weg gegangen zu sein macht sicherlich zu einem Großteil die Faszination aus, die die Ordensgründerin bis heute ausübt. Sie war wohl jemand, der nicht durch institutionelle Macht, sondern durch Charisma, demütig, freundlich und erfolgreich, eine Richtung vorgibt.
Was aber hat uns diese Nonne aus der Zeit der Gegenreformation heute noch mitzuteilen? Koldau erwähnt Teresas Wirkung, die sich ungebrochen in ihren Schriften und in ihrem Orden entfalte. Prinz dagegen greift zu einem sprachlichen Trick: Er schreibt das erste Kapitel im Präsens, ganz so, als wäre Teresa eine moderne Zeitgenossin. Außerdem macht er, was man in einer Biographie über Philipp II. wohl nicht machen würde; er verfällt kurz in die erste Person Singular und berichtet von seinen persönlichen Erlebnissen bei der Recherche.
Was aus der Sinnsuche werden soll in einem Jahrhundert, in dem Klöster eher besichtigt als bewohnt werden, deutet Prinz dann in seinem Nachwort an. Die Lehre der Teresa habe einen konzentrischen Aufbau. In der Mitte stehe die Liebe. Sie führe uns zu Gott, aber auch zu uns selbst und zu den anderen. Diese Liebe zu finden ist ohne Frage nach wie vor eine große Aufgabe. Vielleicht hilft es dabei, im Anschluss an die neuen Biographien die Mystikerin noch einmal selbst zu lesen, die so eindrücklich und humorvoll von ihrem Weg nach innen berichtete.
IRIS ROEBLING-GRAU
Linda Maria Koldau: "Teresa von Avila". Agentin Gottes 1515-1582. Eine Biographie. Verlag C. H. Beck, München 2014. 316 S., Abb., geb., 22,95 [Euro].
Alois Prinz: "Teresa von Ávila". Die Biographie.
Insel Verlag, Berlin 2014. 265 S., geb., 22,95 [Euro].
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»Alois Prinz hat ein Buch für ältere Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die sich, vielleicht auch gemeinsam auf die Reise zu einer Frau begeben möchten, die vor 500 Jahren mit so ziemlich allen Konventionen brach, um zum Ziel und zum Sinn ihres Lebens vorzustoßen.« Matthias Drobinski Süddeutsche Zeitung 20150109