Termingeschäfte: "Einer Lüge folgt die nächste." Geld und Kokain regieren die entfesselten Kräfte des Marktes in der Londoner City. Zeit für: Termingeschäfte. Und höchste Zeit, um diesen in Großbritannien noch unveröffentlichten Debütroman von John Barker zu entdecken. Phil und Jack, schon seit Schulzeiten Freunde, sind Finanzanalysten; der eine spekuliert mit Dollar, der andere mit Gold - und beide handeln mit Kokain. Gordon Murray und seine Brüder Derek und Keith sind zu erfolgreichen Geschäftsleuten im Fitness-Milieu aufgestiegen und an internationalen Drogengeschäften beteiligt. Carol lebt ein Doppelleben als alleinerziehende Vollzeit-Mutter und Teilzeit-Dealerin. Unterschiedliche Lebenswelten treffen zusammen: Kokain, "das keine Klassen kennt", zieht unsichtbar und immer dramatischer die Fäden. John Barkers pralle Alltagssprache in seinen meisterhaft lebendigen Dialogen, die kompositorische Raffinesse und die aus genauester Kenntnis gewonnene erstaunliche Authentizität ma chen Termingeschäfte zu einem aufregenden Roman. Der Thriller aus England über das Leben aus Lügen, Verbrechen und Verrat in der Welt der Termingeschäfte!
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
"Der rote Faden" in John Barkers Erstlingswerk über die drogenkonsumierende Finanz-, und Bänkerszunft in London ist, so Thomas Köster, "eigentlich nur jene weiße Linie, die sich die Figuren permanent durch ihre wunden Nasen ziehen". Darüber hinaus, abgesehen natürlich vom börsianischen Fachjargon, erkennt Köster in Barkers Roman kaum Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten der einzelnen Akteure. In diesem " Zappen" durch den belanglosen Alltag der Bänker, dem immer abstrakter werdenden städtischen Drumherum fällt es dem Rezensenten schwer, so etwas wie eine Handlung auszumachen, zumal auch die "Spannungskurve" Berg- und Talfahrten erlebe wie der Kurs einer Aktie. Zu hilflos, findet Köster, lässt der Autor den Protagonisten letztlich scheitern, obschon dieses Ende wenigstens konsequent sei.
© Perlentaucher Medien GmbH
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