Die Traumstraßen der Welt, insbesondere die "Blue Highways", die Nordamerika von Ost nach West und von Nord nach Süd durchziehen, zogen schon immer Menschen in ihren Bann. Doch kaum eine andere Straße birgt soviel Mythos und Sehnsucht wie die legendäre Route 66, die im 19. Jahrhundert erstmals den amerikanischen Mittelwesten mit dem Pazifik verband. Auch das farbigste und attraktivste Highlight an der Route 66 zeigt dieser Bildband: das Hot Air Balloon Festival von Albuquerque, das zum Mekka der Ballonfahrer aus aller Welt wurde. Dazwischen Traumlandschaften - Palo Duro Canyon, Grand Canyon, Painted Desert ("Farbige Wüste") und der Petrified Forest: Hier liegt der Wald auf dem Boden, er ist 200 Millionen Jahre alt, und die dicken Stämme sind aus Stein. Wie Bobby Troups weltbekannter Song "Get Your Kicks on Route 66" ist auch dieser Bildband zum 75. Geburtstag der Route 66 eine Hommage an das alte Amerika.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.09.2009Einmal volltanken, bitte
Wie reist man auf einer Straße, die es nicht mehr gibt? Man fährt ihr einfach hinterher, ihren Spuren und Fährten folgend. Autor Klaus Beer ist einem Mythos auf der Spur - der legendären Route 66, die einst die Vereinigten Staaten von Chicago bis Los Angeles durchzog. Offiziell existiert der Highway seit fünfundzwanzig Jahren nicht mehr, abgelöst und aufgelöst von den vierspurigen Interstates. Aber Nostalgiker, wie die Idealisten der Route-66-Clubs, erhalten die Legende und ihre Wahrzeichen am Leben. Beer folgt ihr, immer Richtung Westen - unterwegs wie einst die Pioniere. Er orientiert sich an alten Reklameschildern, an Bahnschienen, Motels, Brücken. Er spricht mit Tankstellenbesitzern, Automechanikern, Restaurantbesitzern, Autoverkäufern, Farmern, Cowboys, deren Leben sich entlang der historischen Strecke abspielt. Und die sie am Leben halten. Beer erzählt detailreich die Geschichten der Städte und Dörfer, die an der Straße liegen. Dabei verliert er sich dann durchaus auch einmal in der Historie eines Diners. Das ist wenig hilfreich, wenn man im Sattel einer Harley sitzt und der Magen knurrt, aber bestens geeignet, um im Sofa zu erleben, wie Geschichte zum Leben erweckt werden kann. Die großformatigen Fotos, aufgenommen vom Autor und von seiner Frau Erika auf mehreren Fahrten entlang der Route 66, zeigen die ganze Bandbreite Amerikas, also auch den Widerspruch eines Landes. Auf die hektischen Straßen Chicagos folgen Geisterstädte in Texas, dem Spektakel des Heißluftballonfestivals von Albuquerque die Einsamkeit des Grand Canyon, den Indianerreservaten von Arizona der Schriftzug in den Hollywood Hills über Los Angeles. Es ist eine Zeitreise in acht Abschnitten, immer an einer Straße entlang, die dafür, dass es sie nicht mehr gibt, noch sehr lebendig ist.
aley
"Route 66" von Klaus Beer. Reich Verlag/terra magica, Luzern 2008. 152 Seiten, 154 Fotos, zwei Karten. Beigefügt ist eine DVD mit einem 92 Minuten langen Film. Gebunden, 39,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie reist man auf einer Straße, die es nicht mehr gibt? Man fährt ihr einfach hinterher, ihren Spuren und Fährten folgend. Autor Klaus Beer ist einem Mythos auf der Spur - der legendären Route 66, die einst die Vereinigten Staaten von Chicago bis Los Angeles durchzog. Offiziell existiert der Highway seit fünfundzwanzig Jahren nicht mehr, abgelöst und aufgelöst von den vierspurigen Interstates. Aber Nostalgiker, wie die Idealisten der Route-66-Clubs, erhalten die Legende und ihre Wahrzeichen am Leben. Beer folgt ihr, immer Richtung Westen - unterwegs wie einst die Pioniere. Er orientiert sich an alten Reklameschildern, an Bahnschienen, Motels, Brücken. Er spricht mit Tankstellenbesitzern, Automechanikern, Restaurantbesitzern, Autoverkäufern, Farmern, Cowboys, deren Leben sich entlang der historischen Strecke abspielt. Und die sie am Leben halten. Beer erzählt detailreich die Geschichten der Städte und Dörfer, die an der Straße liegen. Dabei verliert er sich dann durchaus auch einmal in der Historie eines Diners. Das ist wenig hilfreich, wenn man im Sattel einer Harley sitzt und der Magen knurrt, aber bestens geeignet, um im Sofa zu erleben, wie Geschichte zum Leben erweckt werden kann. Die großformatigen Fotos, aufgenommen vom Autor und von seiner Frau Erika auf mehreren Fahrten entlang der Route 66, zeigen die ganze Bandbreite Amerikas, also auch den Widerspruch eines Landes. Auf die hektischen Straßen Chicagos folgen Geisterstädte in Texas, dem Spektakel des Heißluftballonfestivals von Albuquerque die Einsamkeit des Grand Canyon, den Indianerreservaten von Arizona der Schriftzug in den Hollywood Hills über Los Angeles. Es ist eine Zeitreise in acht Abschnitten, immer an einer Straße entlang, die dafür, dass es sie nicht mehr gibt, noch sehr lebendig ist.
aley
"Route 66" von Klaus Beer. Reich Verlag/terra magica, Luzern 2008. 152 Seiten, 154 Fotos, zwei Karten. Beigefügt ist eine DVD mit einem 92 Minuten langen Film. Gebunden, 39,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main