Mexico magico, "magisches Mexiko", ist ein Wunderland mit tausend Gesichtern - die grandiosen Ruinen der Azteken und Maya sind nur ein paar davon. In Bergländern und Regenwäldern blättern sich die Naturfacetten von einem der interessantesten Länder Lateinamerikas auf, in den Kolonialstädten bündeln sich Glanz und Abglanz vergangener Zeiten, auf den Märkten pulsiert das pralle Leben, nicht weit davon herrscht die Armut. Mythos, Magie, Gegensätze. Mexiko lässt niemanden kalt, ob an den Jetset-Stränden oder in den entlegensten Dörfern. Ob auf Kreuzfahrt, auf Bildungsreise, auf Strandtour, ob auf Entdeckungstrip zwischen dem atlantischen Golf von Mexiko und dem Pazifik. Diese fast zwei Millionen Quadratkilometer große Nation ist ein Land, das uns alle fesselt, mitreißt - und mit der Lebensfreude seiner Bewohner ansteckt. Wen das Mexiko-Fieber einmal gepackt hat, wird es nie wieder los. Nur schon der Name Mexiko zergeht auf der Zunge, ebenso verheißen die Wortklänge des Vulkanriesen Popocatepetl, der Halbinsel Yucatan oder historischer Stätten wie Chichen Itza pure Faszination.
"Mexiko" von Sigrid Diechtl (Text) und Christian Heeb (Fotografien). Erschienen in der Reihe "Bucher Global". Bucher Verlag, München 1997. 160 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 58 Mark. ISBN 3-7658-1144-0.
In der gleichen Aufmachung ist der Band "Israel" erschienen.
Das Konzept ist wagemutig und das Resultat zumindest bei diesem Band ernüchternd: Der Versuch, das schon allzu oft entdeckte Mexiko in seiner ganzen Fülle auf hundertsechzig Seiten, dafür mit um so mehr, zum Teil kaum briefmarkengroßen Fotografien darzustellen, hinterläßt ein schales Gefühl des Déjà vu. Diese Ausgabe aus der neuen Länderreihe des Bucher Verlags, des Branchenführers bei Bildbänden, kann nur für ein Publikum interessant sein, das bisher von der Existenz Mexikos nichts ahnte. Ein weiteres Mal wird das Land in seinen Rudimenten beschrieben, Altbekanntes mit Gemeinplätzen gemischt und konsequent auf die Chance verzichtet, mehr als das zu erzählen, was längst nicht mehr neu ist - herausgekommen ist ein Buch ohne jede Ambition. Auf einer Handvoll Seiten werden die präkolumbianischen Kulturen oder die einzelnen Regionen behandelt, ein paar Zeilen sind dem Kunsthandwerk, Diego Rivera und Frida Kahlo oder dem überwältigenden Anthropologischen Museum der Hauptstadt gewidmet, in dem man ein halbes Leben verbringen kann. Der Text muß zwangsläufig an der Oberfläche bleiben und erinnert streckenweise an einen aufgeblasenen Werbekatalog, etwa wenn er feststellt, daß Mexiko durch "seine extrem vielfältige landschaftliche Schönheit" fasziniere oder durch seine "äußerst vielseitige und raffinierte Küche". Die Fotografien verstärken den Eindruck der Beliebigkeit. Alle sind hübsch, manche schön, wenige stimmungsvoll, keines der Bilder verwirrt, erstaunt, fesselt, schaut hinter die Kulissen oder wirft Fragen auf. Es ist anständige Dutzendware. Damit allerdings kommt man Mexiko heute nicht mehr auf die Spur. (str.)
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