Das weltweite Erstarken terroristischer Bestrebungen wird heute gemeinhin als Kulminationspunkt eines mehrdimensionalen sicherheitspolitischen Paradigmenwechsels beurteilt. Seitdem gehen Bedrohungsanalysen von einer Abnahme zwischenstaatlicher Risiken bei gleichzeitiger Zunahme terroristischer Gefährdungen aus. Vor dem Hintergrund dieser Prozesse haben Staaten und internationale Organisationen ihre Sicherheitsarchitekturen zunehmend auf asymmetrische Konstellationen hin ausgerichtet und Prinzipien zur Terrorismusbekämpfung formuliert, bzw. novelliert. Debatten über deren Zuschnitt rühren häufig an weltanschauliche Grundpositionen und offenbaren die komplexen Probleme, denen sich politische Systeme im Umgang mit Strategien gewaltsamer politischer Veränderung gegenüber sehen. Jan Germann legt mit diesem Buch eine Phänomenologie von Terrorismus vor und zeigt Möglichkeiten und Grenzen seiner Bekämpfung auf. Ferner untersucht der Autor die Frage, ob die in Politik und Medien verschiedentlich geäußerte Hypothese von einer "realpolitischen Wende" in der deutschen Terrorismusbekämpfung der jüngeren Vergangenheit aus strategisch-kultureller Perspektive Gültigkeit beanspruchen kann.