Jahreswechsel 1999/2000: Berlin versinkt im Frost, nichts geht mehr, die Kanalisation ist vereist, Fäkalien quillen auf die Straßen. Die Stadt wird von Banden durchkämmt. Ein ratlos zorniger Mensch schreibt als V Haßmanifeste. Als er Zeuge eines Amoklaufs wird, läßt er eine seiner Tiraden fallen, die, am Tatort gefunden, als Bekennerbrief gewertet wird. So wird in seinem Namen eine Lawine der Gewalt losgetreten. In der Stadt herrscht Notstand. Im Brandherd der Handlung steht Tom, der Gastgeber einer Talkshow. Er versucht der Situation Erfolg abzugewinnen, indem er sie in Panik ummünzt und so geschickt seine Einschaltquoten hochtreibt. Doch auch er dreht sich längst im Strudel der terroristischen Ereignisse an deren Ende als blutige und letzte Lösung das Terrordrom steht - ein Sperrbezirk mitten in der City, in dem, nach Entrichtung eines Eintrittsgelds, Kriegspielen mit scharfen Waffen aller gegen alle erlaubt ist. Das Toms Sender im Besitz der Übertragungsrechte ist, über Pay-TV frei Haus in die ganze Republik, ist klar. Dem Vakuum selbstgefälligen Wohlstands setzt Tim Staffel Worstcase-Szenarien entgegen, die er in apokalyptischen Bildern beschreibt, um dort unsere Gegenwart wiederzufinden. Er erzählt mit schonungslosem Blick, mit grellen Mustern und einem Tempo, das an 'Clockwork Orange' von Anthony Burgess erinnert. Das Gespür für die dramatische Dimension einer Szene und die Lust, den Punkt zu erreichen, an dem die Dinge kippen, geben dem Text eine Spannung, wie man sie selten findet.