Staatlich gesteuerter Terrorismus in Europa: Enthüllung der CIA-Aktivitäten in Europa: Ein schonungsloser Blick auf die Anfänge des Terrorismus. Die Journalistin deckt auf, wie sich die hohe Politik illegaler Methoden bediente. Vor 30 Jahren versetzte der Terrorismus Italien in Angst und Schrecken. Unmittelbar nach den vielen Anschlägen hieß es: Es waren die Linken! Kritische Geister zweifelten schon früh an dieser Theorie. Nun hat die italienische Justiz aufgedeckt, dass der Terrorismus nicht so eskaliert wäre, wenn er nicht von staatlicher Seite, insbesondere von den amerikanischen Geheimdiensten, unterstützt worden wäre. Bombenattentate und gezielte Anschläge auf Einzelpersonen waren ein Teil der amerikanischen "Strategie der Spannung", um den wachsenden politischen Einfluss der Linksparteien zurückzudrängen. Kaum bekannt ist auch, dass Dienste wie die CIA derartige Maßnahmen auch in anderen "befreundeten" Ländern durchführten - auch in Deutschland?
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Mit Beklommenheit und Faszination hat Matthias Penzel die Studie von Regine Igel über die Aktivitäten der CIA in Italien während des Kalten Krieges gelesen und er ist tief beeindruckt, wie viele Informationen die Autorin mit ihren sorgfältigen Recherchen zusammengetragen hat. Igel hat, wie der Rezensent betont, 20 Jahre in Italien gelebt und sich für ihr Buch durch viele Akten und Berichte hindurchgearbeitet, um das Wirken der CIA in Italien in ihren ganzen erschreckenden Ausmaßen zu rekonstruieren, stellt Penzel fest. Die Infiltrationen, Verwirraktionen und Attentate, mit denen die italienische Linke traktiert wurde, seien zwar durchaus bekannt und juristisch aufgearbeitet worden, so der Rezensent. Das Buch zeichne aber überzeugend nach, wie die CIA mit Anschlägen und gewollt chaotischen Aktionen versucht habe, die politische Entwicklung in Italien zu kontrollieren. Eine vergleichbare Darstellung für Deutschland würde der neugierig gemachte Rezensent deshalb begrüßen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH