An dem in Flaschen abgefüllten Humanismus, an neonfarbenen Verstrahlungen, zerfetzten Hautlappen und schlaffen Penissen zerschellt die humanistische Selbstgewissheit. Was wie Gift wirkt, ist die Aufforderung, Metamorphose als Zustand zu begreifen. Uber drei Jahrzehnte, von Mitte der 1950er bis Ende der 1980er Jahre schuf der japanische Künstler Tetsumi Kudo ein Werk, das in seiner Konsequenz für heutige Denkansatze des Posthumanismus und des neuen Materialismus wegweisend ist. Der vorliegende Katalog versammelt Beitrage von Künstler_innen und Theoretiker_innen und dokumentiert in Bildern und Archivaufnahmen das umfangreiche Werk sowie die Retrospektive im Fridericianum (2016).Text: Mike Kelley, Antje Krause-Wahl, Susanne Pfeffer und Reiko Tomii