~*°..Meine Meinung..°*~
Tom Hillenbrands Buch "Teufelsfrucht" erinnerte mich irgendwie an die Zeit, in der ich Dan Browns Bestseller "Sakrileg" gelesen hatte. Warum? Nun, manche wenige Bücher schaffen es, einen Leser auf eine ungeheuerlich magische Art und Weise zu fesseln, wie man es niemals für
möglich gehalten hätte. Sie fahren förmlich ihre Krallen aus und haken sich in uns fest, bis wir…mehr~*°..Meine Meinung..°*~
Tom Hillenbrands Buch "Teufelsfrucht" erinnerte mich irgendwie an die Zeit, in der ich Dan Browns Bestseller "Sakrileg" gelesen hatte. Warum? Nun, manche wenige Bücher schaffen es, einen Leser auf eine ungeheuerlich magische Art und Weise zu fesseln, wie man es niemals für möglich gehalten hätte. Sie fahren förmlich ihre Krallen aus und haken sich in uns fest, bis wir sie vollständig gelesen haben. Erst danach scheint es, geben sie uns wieder für neue fremde Zeilen frei. "Sakrileg" hatte dies bei mir damals geschafft, "Teufelsfrucht" schaffte dies wieder.
Von der Erzählweise des Autors war ich derart gebandt, dass ich mich über jeden Moment, in dem ich das Buch zur Seite legen musste, geärgert habe. Die Spannung kroch förmlich aus den Fugen und setzte sich in meinen Gliedern fest. Sie lies sich nicht abschütteln, sie begleitete mich durch das gesamte Buch. Welche Wege die Geschichte einschlägt erfuhr man zu gegebener Zeit, jedoch waren sie für mich nicht im Voraus ersichtlich oder gar klar auf der Hand liegend. Die Story besitzt zudem einen sehr innovativen Charakter und glänzt mit ihrer Einzigartigkeit. Hillenbrand scheint bei seinem "kulinarischen Krimi" voller Tatendrang und Kreativität.
Mit einem Schmunzeln habe ich mir den gastronomischen Fachjargon reingezogen, der sich durch den gesamten Roman zieht. Was "Mise en place" ist, liegt für mich als gelernte Fachkraft klar auf der Hand, könnte jedoch für manchen Laien unter den Lesern für ordentlich Verwirrung sorgen. Auch die französischen Begriffe sämtlicher Küchenpositionen (u.a. sous-chef, saucier, patissier) werden ganz bestimmt nicht jedem so geläufig sein, wie mir. Obwohl im Anschluss an die Geschichte ein Glossar mit Küchenlatein angehängt ist, bleiben einige, fast schon zu viele Begrifflichkeiten unerklärt. Die Verwendung des moselfränkischen Dialekts (Letzebuergisch) innerhalb des gesamten Fließtextes versetzt dem Krimi einen Hauch von luxemburgischem Flair - fast so als wäre man selbst vor Ort.
Die Geschichte beginnt mit der Entdeckung der Teufelsfrucht, einer gelben Chatwa-Frucht aus Papua Neuguinea namens Solanum catvanum. Der Einstieg in die Geschichte spielt sich förmlich wie ein Abenteuerstreifen vor unseren Augen ab, man erkennt den Protagonisten - hart und männlich, wie er vorbeikriechende Insekten unter seinem Stiefel zerquetscht. Einfach klasse, weil man nie darauf kommt, kurze Zeit später schon in einem luxemburgischen Restaurant zu sitzen und "Noisette" zu schlürfen und "Petit Four" zu knabbern. Ein Verlauf, der bereits am Anfang meine Aufmerksamkeit ganz für sich gewann.
Der Hauptprotagonist Xavier Kieffer ist einfach nur herrlich autentisch. Nicht auf den Mund gefallen, vorlaut, wissbegierig, emsig. Genauso, wie ich mir einen erfolgreichen Koch und Besitzer eins gut besuchten Restaurants vorstelle. Er hat einen Hang zu gutem Wein und noch vielmehr zu hochprozentigen Tropfen, gutes Essen gibt es stets im Einklang. Seine Neugierde treibt ihn bald schon in den Mittelpunkt einiger schmieriger und krimineller Machenschaften.
Man bekommt zudem einen guten Einblick in die Welt der Lebensmitteltechnologie, auch wenn mir viele chemische Vorgänge selbst erklärt, unerklärt blieben. Eine Sache, die ich jedoch mehr meinem fehlenden Interesse für diesen Bereich als auf eine "weniger klare" Definiton der Vorgänge zuschreibe. Einen Ausflug in die Welt der "Lebensmittelpanscher" bekommt man gleich gratis dazu. Sicher ist, dass eine Tiefkühlpizza nach dem Lesen des "kulinarischen Krimis" keine Tiefkühlpizza mehr ist...na denn mal "Bon Appetit"!!