Geheimnisvolle Teufelsmorde
Witterode 1987. Der Teufel geht um in einem kleinen niedersächsischen Dorf, der drei Menschen auf bestialische Weise tötet, um ihre Körper auf einem Satanskreuz zur Schau zu stellen. Ein medienträchtiger Fall, der zur Zufriedenheit aller schnell gelöst werden kann und
mit dem Suizid des von Satan besessenen Mörders endete. Nun aber, zwanzig Jahre danach, reißen die…mehrGeheimnisvolle Teufelsmorde
Witterode 1987. Der Teufel geht um in einem kleinen niedersächsischen Dorf, der drei Menschen auf bestialische Weise tötet, um ihre Körper auf einem Satanskreuz zur Schau zu stellen. Ein medienträchtiger Fall, der zur Zufriedenheit aller schnell gelöst werden kann und mit dem Suizid des von Satan besessenen Mörders endete. Nun aber, zwanzig Jahre danach, reißen die alten Wunden wieder auf. Erneut wird in Wittenrode ein Dorfbewohner mit einem Pentagramm auf dem Bauch tot aufgefunden, während zur Verwunderung aller seine Ehefrau die blutige Tat gesteht. Doch es bleibt nicht bei dem einen Mord und während die Polizei erstaunlich gelassen auf die Vorkommnisse reagiert, setzt eine ehemalige Bewohnerin des Kinderheimes alles daran, dem Teufel auf die Schliche zu kommen.
„Teufelsmord“ ist das Debüt von Tanja Noy, das mit einem kurzen Abriss über eine alte Mordserie beginnt, die mit ausreichend Zweifeln über die Schuld des verurteilten Täters endet. Und genauso unsicher, wie dessen einstige Verurteilung ist, stellt sich auch das Geständnis der Ehefrau über den verübten Ritualmord dar. Allerdings passt ihre Version gut, um frühere Machenschaften zu vertuschen und die wahren Schuldigen in Sicherheit zu wiegen. Doch was eigentlich hinter allem steckt und wie es der ins Dorf zurückgekehrten Julia Wagner gelingt, hinter die Kulissen einer eingeschworenen Gemeinschaft zu schauen, erfährt der Leser erst ganz zum Schluss. Bis dahin muss er sich mit geschickt aneinandergereihten Verbrechen, vagen Andeutungen und merkwürdigen Dorfbewohner auseinandersetzen und dabei um das Leben dreier einstiger Heimbewohner bangen.
Die Ereignisse rund um die von einem Teufel in Menschengestalt verübten Morde lesen sich flüssig und lassen einen guten Einblick in die Rangeleien der unterschiedlichen Dorfbewohner zu. Und obwohl immer mehr der kauzigen Gestalten zum Einsatz kommen, gelingt es dem Leser mühelos das sich zuspitzende Geschehen jederzeit im Auge zu behalten. Dazu wird er von kurz gehaltenen Kapiteln und erklärenden Überschriften genauso gut unterstützt, wie durch die zum Tragen kommenden Dialoge. Nur die Anzahl der Toten ist für die recht übersichtlich gehaltene Dorfgemeinschaft einfach zu viel und so muss sich der Leser mit einem geschickt konstruierten Krimi arrangieren, der wenig realistisch ist.
Fazit:
„Teufelsmord“ ist ein spannender und geheimnisvoller Krimi, der trotz einiger offengebliebener Fragen, gut zu unterhalten versteht.